Marktberichte

Fitch sorgt für miese Laune Euro sackt ab

Kurz vor dem rettenden Wochenende verlassen den Euro nach einer respektablen Kurserholung die Kräfte. Grund ist die Herabstufung der Bonitätsnote für Spanien durch die Ratingagentur Fitch.

(Foto: REUTERS)

Der Euro ist nach der Herunterstufung der Kreditwürdigkeit Spaniens durch die Ratingagentur Fitch am Freitagabend unter Druck gekommen. Die Gemeinschaftswährung fiel auf 1,2271 US-Dollar nach zuvor 1,2370 Dollar. Die Agentur hatte ihr Rating für Spanien auf AA+ zurückgenommen. Der Bund-Future baute seine Gewinne aus und lag im späten Geschäft 50 Ticks höher bei 128,83 Zählern.

Bereits zuvor hatte der Euro konnte seine frühen Kursgewinne nicht halten können. Stieg die Gemeinschaftswährung von frühen Kursen um 1,23 US-Dollar bis zum frühen Mittag auf das Tageshoch von 1,2455 US-Dollar, so gab sie diese Kursgewinne im weiteren Verlauf fast vollständig wieder ab. Gegen 17.11 Uhr wechselt der Euro mit 1,2337 US-Dollar die Besitzer. Einen ähnlichen Verlauf nahm der Euro auch zum Yen.

Am Donnerstag hatte der Euro nach einer starken Aufwertung am Nachmittag zum Greenback diese Gewinne anschließend im asiatischen Währungsgeschäft wieder vollständig eingebüßt. "Die Aufwertung des Euro verlor schnell an Dynamik, da die Marktteilnehmer in den Anstieg hinein wohl immer wieder Euro-Positionen aufgeben", lautet die Begründung der HSH Nordbank.

Die Volatilitäten seien unverändert extrem hoch, berichten Händler. Tagesschwankungen von 250 "Pips" und mehr zur US-Währung seien eher die Regel als die Ausnahme. Hundert Pips sind ein US-Cent. "Die Nervosität an den Märkten ist weiterhin so hoch wie selten zuvor", sagt Armin Mekelburg, Devisenanalyst beim UniCredit.

Risiken bleiben

Prognosen, wohin für den Euro in den kommenden Wochen die Reise geht, seien ausgesprochen schwierig. Entscheidend für den Euro-Kurs zum Dollar sei unverändert die Nachrichtenlage zur Schuldenkrise in der Eurozone. "Nach wie vor sehen wir die Risiken eines weiteren Abrutschens des Euro um einiges höher als die Chancen einer nachhaltigen Erholung", meint Mekelburg.

Zu viele Fragen seien unbeantwortet: Dies gelte nicht nur für die Umschuldung Griechenlands und die Staatshaushalte Portugals und Spaniens. Auch die auseinander gehenden Ansichten der Euro-Staaten über die Art und Weise der Reformen der Staatshaushalte und die Restriktionen an den Finanzmärkten seien bislang ungelöst.

Charttechnisch könnte sich der Euro Aufwärtspotenzial erschließen. "Durch die Doppeltiefs von 1,2144 und 1,2153 US-Dollar nährt sich die Hoffnung auf eine technische Erholung für den angeschlagenen Euro", schreibt das Bankhaus Metzler in einem Kommentar. Tragfähig sei eine solche aber erst bei Kursen über 1,2673 US-Dollar. "Daumen drücken ist angesagt", lautet das Motto der Metzler Bank.

Quelle: ntv.de, DJ/dpa

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