Skepsis größer als Tender Euro scheitert an 1,32
21.12.2011, 17:15 Uhr
(Foto: REUTERS)
Trotz großer Vorfreude kann der Euro nicht so stark vom dreijährigen Mega-Kredit der EZB an die Banken profitieren, wie erwartet. Die Euro-Skepsis ist zu groß.
Der Euro ist im Handelsverlauf wieder zurückgefallen. Nach der Zuteilung des Dreijahrestenders durch die Europäische Zentralbank (EZB) am Mittag hatte er die Marke von 1,32 US-Dollar anvisiert, sie aber verfehlt. "Die Euro-Skepsis ist offensichtlich so groß, dass viele Anleger ihre Shorts halten wollen", so Ulrich Leuchtmann, Devisen-Analyst der Commerzbank. Die fundamentale Situation spreche nach wie vor gegen den Euro. Auch am Aktienmarkt verebbte der Jubel über den Tender rasch.
Die EZB hat den Banken beim Tender 489 Mrd Euro zugeteilt und damit mehr als erwartet. "Das ist eigentlich ein guter Deal", so Leuchtmann. Die Banken bekämen Geld für ein Prozent und hätten nun Sicherheit in der Versorgung. Es gab aber auch kritische Stimmen. Die zugeteilte Rekordsumme könnte auch auf erhöhten Bedarf der Banken und entsprechende Probleme bei den Banken hindeuten.
Über den Tag hinaus könnte der Tender die Schuldenkrise in der Euro-Zone entspannen. In der Euro-Zone müssen im kommenden Jahr Staatsanleihen für etwa 700 Mrd EUR refinanziert werden, ohne Beteiligung der Banken wären die Erfolgsaussichten schlecht. Außerdem will die EZB verhindern, dass die Kreditvergabe der Banken an die Unternehmen austrocknet.
Die Reihe guter Konjunkturdaten aus den USA setzt sich fort. Nach den Baubeginnen und -genehmigungen hat es noch einmal erfreuliche Daten zum US-Immobilienmarkt gegeben. Wie die National Association of Realtors (NAR) mitgeteilt hat, stieg die Zahl der Verkäufe bestehender Häuser zum Vormonat um saisonbereinigt 4,0 Prozent auf einen Jahreswert von 4,42 Mio. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 2,0 Prozent gerechnet. "Die Verkäufe erreichten den höchsten Stand seit zehn Monaten und liegen um 34 Prozent über dem Tiefpunkt Mitte 2010", kommentierte NAR-Chefvolkswirt Lawrence Yun die Zahlen. Marktteilnehmer betonen allerdings, dass der US-Immobilienmarkt von einer Normalisierung noch weit entfernt sei.
Quelle: ntv.de, DJ/rts