Ruhe vor Zinsentscheiden Euro schnauft durch
08.05.2007, 11:34 UhrVor den Sitzungen der Zentralbanken in den USA, Großbritannien und der Euro-Zone hat sich der Euro am Dienstag leicht abgeschwächt. Die Gemeinschaftswährung rutschte unter 1,36 US-Dollar und notierte am Morgen mit 1,3575 US-Dollar etwa einen halben US-Cent unter dem Vortages-Referenzkurs der EZB. "Der Handel ist heute morgen sehr verhalten, sehr ruhig", sagte ein Händler.
Am Mittwochabend wird die US-Notenbank (Fed), am Donnerstag werden die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bank of England (BoE) über die Geldpolitik beraten. Von der Fed erwarten Analysten eine Bestätigung des derzeitigen Zinssatzes von 5,25 Prozent. "Hier ist der Kommentar entscheidend, der Markt wird versuchen herauszufinden, wann die Fed die Zinsen senken wird", sagte ein Händler.
Wegen der Abschwächung der US-Konjunktur rechnen viele Analysten mit einer Zinssenkung in diesem Jahr. Allerdings hatte die Fed bislang immer noch Inflationsrisiken ausgemacht, was gegen eine Lockerung der Goldpolitik spricht.
Fast einhellig erwarten die Analysten auch von der EZB ein Festhalten am derzeitigen Zinssatz von 3,75 Prozent. EZB-Chef Jean-Claude Trichet dürfte nach Einschätzung von Analysten aber eine Zinserhöhung für Juni um dann 25 Basispunkte auf 4,0 Prozent signalisieren.
Von den britischen Währungshütern wird dagegen eine Zinserhöhung um 25 Basispunkte auf 5,5 Prozent erwartet. Damit lägen die Zinsen in Großbritannien höher als in den USA, was dem Pfund Sterling weiter Auftrieb geben könnte. Das Pfund stieg am Morgen zeitweise bis auf zu 1,9963 US-Dollar von 1,9928 US-Dollar. Die US-Währung gab auch zum Yen nach auf 119,85 Yen. Am Vorabend hatte sie in New York bei 120,05 Yen notiert.
Wie am Vortag verlief auch am Rentenmarkt der Handel zäh. Händler verwiesen darauf, dass der Datenkalender relativ leer sei. Erst am Donnerstag werden aus den USA die Statistiken zu den Einfuhrpreisen und der Handelsbilanz erwartet. "Vor den Sitzungen der Zentralbanken und diesen Daten mag keiner ein Risiko eingehen, daher dürfte der Bund-Future in den nächsten Tagen in einer engen Spanne bleiben", sagte ein Händler.
Der für die europäischen Rentenmärkte richtungweisende Bund-Future pendelte am Morgen um seinen Vortagesschluss von 113,68 Zähler. Die dem Bund-Future zugrunde liegende zehnjährige Bundesanleihe rentierte wie am Vortag etwa 4,2 Prozent.
Quelle: ntv.de