Ausstiegspläne der Fed stützen Dollar Euro schwächelt weiter
27.06.2013, 09:47 Uhr
Der Euro hält sich über 1,30 Dollar.
(Foto: REUTERS)
Der Euro steckt in einer Schwächephase: Seit die US-Notenbank den Ausstieg aus ihren milliardenschweren Geldspritzen angekündigt hat, gewinnt der Greenback und verliert die Gemeinschaftswährung an Kraft. Noch hält sich der Euro über der Marke von 1,30 Dollar. Doch einige Analysten glauben, dass die Talfahrt noch weiter geht.
Der Euro kam am Donnerstag nicht recht vom Fleck: Die Gemeinschaftswährung notierte wenig verändert bei 1,3025 Dollar. In Fernost kletterte der Euro auf 1,3030 Dollar nach 1,3011 im New Yorker Schlusshandel. Am Mittwoch hatte die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik in der Euro-Zone den Euro mit 1,2983 Dollar auf den tiefsten Stand seit fast vier Wochen gedrückt.
Nach Einschätzung von Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen dürfte die Gemeinschaftswährung erst einmal weiter das Nachsehen haben. Der Markt habe den Ausstieg der US-Notenbank Fed aus ihrer expansiven Geldpolitik voll im Blick und das stärke den Dollar, erklärte die Expertin. Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,84820 britische Pfund, 127,33 japanische Yen und 1,2262 Schweizer Franken fest.
Ursache für den schwächeren Euro ist eine seit Tagen andauernde Stärke des Dollar. Seit US-Notenbankchef Ben Bernanke am vergangenen Mittwoch einen möglichen Ausstieg aus der Geldschwemme ins Spiel gebracht hatte, gewinnt der amerikanische Dollar im Handel mit vielen anderen Währungen. Bernanke hatte seine Ankündigung an einen anhaltend positiven Verlauf der Konjunktur geknüpft. Eine Serie von überraschend guten Konjunkturzahlen aus den USA hatte die Aussagen des Notenbankchefs begleitet.
Gute US-Zahlen sind schlecht für den Euro
Mit Blick auf die Entwicklung in den USA zeigte sich Devisenexperte Ralf Umlauf von der Landesbank Hessen-Thüringen auch für den weiteren Kursverlauf der Gemeinschaftswährung eher pessimistisch: "Der Euro wird weiter nach unten gehen", sagte Umlauf. "Im Verlauf der kommenden Monate ist ein Kursrückgang bis an die Marke von 1,25 Dollar möglich."
Von besonderem Interesse dürften im Tagesverlauf die Konjunkturdaten aus den USA sein. Analysten gehen im Schnitt von soliden Zahlen aus, so dass sich die Erwartung erhärten dürfte, dass die Fed in den kommenden Monaten den Kauf von Anleihen zurückfährt. Unter anderem stehen am Nachmittag die privaten Konsumausgaben und die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe an (jeweils 14.30 Uhr).
Quelle: ntv.de, jga/hvg/dpa/rts