Über 1,32 Dollar Euro schwingt sich auf
26.04.2012, 18:20 Uhr
Knittriger Dollar: Dem Euro nutzt die Schwäche des Greenback.
(Foto: REUTERS)
Der Euro steigt weiter an. Die zuletzt enttäuschenden US-Konjunkturdaten kommen der europäischen Gemeinschaftswährung zugute. Zwar überzeugen auch frische Zahlen aus Europa nicht, doch am Devisenmarkt überwiegt die Gunst für die Gemeinschaftswährung.
Der Euro ist am Donnerstag nach mehreren Kursschwankungen wieder deutlich über die Marke von 1,32 US-Dollar gestiegen. Nach einem Dämpfer im Zuge unerwartet schlechter Konjunkturdaten aus der Eurozone am Vormittag sorgten überraschend starke Daten aus den USA für neue Risikofreude und Kursgewinne.
Im Nachmittagshandel stand die Gemeinschaftswährung bei 1,3245 Dollar und damit nur knapp unter dem Tageshoch bei 1,3263 Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,3215 (Mittwoch: 1,3206) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7567 (0,7572) Euro.
"Der Euro zeigt sich vor dem Hintergrund der Euro-Schuldenkrise weiterhin erstaunlich stabil", sagte Devisenexperte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler. Trotz des überraschend schwachen Geschäftsklimas und Wirtschaftsvertrauens im Euroraum habe sich die Gemeinschaftswährung wie bereits in den Wochen zuvor in einer vergleichsweise engen Bandbreite bewegt und nur leicht nachgegeben. Die von der EU-Kommission veröffentlichten Stimmungsindikatoren haben sich im April im Zuge der jüngsten Verschärfung der Euro-Schuldenkrise deutlich eingetrübt und signalisieren einen Produktionsrückgang.
Am Nachmittag zeigte sich dann wieder ein anderes Bild am Devisenmarkt: Überraschend positive Daten vom US-Immobilienmarkt hätten für mehr Risikofreude bei den Anlegern gesorgt, sagte Experte Keller. Hiervon habe auch der Euro profitieren können. Mit Blick auf den schnellen Anstieg der Gemeinschaftswährung über die Marke von 1,32 Dollar und die überraschend stabile Verfassung nach schlechten Daten aus der Eurozone wollte Experte Keller in den kommenden Tagen "eine Überraschung nach oben" nicht ausschließen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,81640 (0,81940) britische Pfund, 106,96 (107,35) japanische Yen und 1,2016 (1,2018) Schweizer Franken fest.
Quelle: ntv.de, nne/dpa