Marktberichte

Erwartete US-Zinssenkung Euro so teuer wie nie

Der Euro ist im frühen Geschäft am Mittwoch auf ein Rekordhoch zum US-Dollar geklettert. Die Gemeinschaftswährung wurde auf der elektronischen Handelsplattform EBS zeitweise zu 1,3880 US-Dollar gehandelt. "Die Bewegung wurde vorrangig durch technische Faktoren ausgelöst in einem sehr dünnen Geschäft, es lag keine fundamentale Nachricht dahinter", sagte ein Händler. Zuletzt notierte der Euro um 1,3850 US-Dollar.

Analysten zufolge wird die US-Währung angesichts der inzwischen einhellig erwarteten Zinssenkung in den USA in der kommenden Woche für Investoren zunehmend unattraktiv. Die Auswirkungen der US-Hypothekenkrise auf die Realwirtschaft seien schwer abzuschätzen und machten Anleger nervös. Der überraschende Stellenabbau im August habe die Verunsicherung vergrößert. Der US-Notenbankchef Ben Bernanke hatte in seiner Rede am Dienstag nichts zur Geldpolitik gesagt. Dennoch blieben die Erwartungen hoch, dass die Notenbank am 18. September den Leitzins um 50 Basispunkte auf dann 4,75 Prozent senken könnte. "Die Stimmung für die US-Währung kann seit dem US-Arbeitsmarktbericht schlechter nicht sein", konstatierte UniCredit-Analyst Armin Mekelburg. "Es hat fast den Anschein, als könnte die Fed nächsten Dienstag entscheiden wie sie will, ohne dem US-Dollar in irgendeiner Weise Erholung zu verschaffen."

Rücktrittsankündigung von Abe

Die japanische Währung folgte mit ihrem Kursverlauf den Nachrichten um Ministerpräsident Shinzo Abe. In der Nacht war der Yen nach Gerüchten über einen bevorstehenden Rücktritt zunächst verkauft worden. Nach der tatsächlichen Ankündigung dieses Schrittes verteuerte sich der Yen bis auf 113,79 (spätes Vortagesgeschäft: 114,37) Yen pro US-Dollar. Allzu groß sei die Aufregung nicht gewesen, sagte Tomohiro Iwata, Chefhändler bei Goldman Sachs. "Grundsätzlich konzentriert sich der Markt auf die Frage, ob die Fed den Zins nun um 25 oder 50 Basispunkte senken wird."

Am Rentenmarkt gaben die Kurse etwas nach. "Da wurde in den vergangenen Tagen so viel eingepreist - sei es Zinssenkung oder Rezession, da muss jetzt erst einmal etwas Ruhe einkehren", sagte ein Händler. Der Bund-Future gab elf Ticks nach auf 114,60 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte mit 4,106 Prozent.

Quelle: ntv.de

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