Marktberichte

Zinserhöhungssignal Euro springt hoch

Die Aussicht auf eine baldige Zinserhöhung durch die EZB lässt den Eurokurs kräftig steigen. Die Gemeinschaftswährung nimmt Kurs auf die Marke von 1,40 US-Dollar. So hoch war sie seit vier Monaten nicht notiert.

(Foto: REUTERS)

Mit seiner Andeutung einer Zinserhöhung im kommenden Monat hat EZB-Chef Jean-Claude Trichet dem Euro am Donnerstag kräftig Auftrieb gegeben. Die Gemeinschaftswährung stieg auf bis zu 1,3970 Dollar und war damit so teuer wie seit vier Monaten nicht mehr. Im Gegenzug verdoppelte der Bund-Future seine Kursverluste und notierte 82 Ticks schwächer bei 123,05 Punkten.

Trichet hatte angesichts des hohen Inflationsdrucks unter anderem gesagt, ein Zinsschritt sei bei der kommenden Sitzung im April möglich. Sicher sei dies allerdings nicht. Außerdem stehe die Euro-Zone nicht vor einer Zinserhöhungsserie. Zuvor hatte er bereits betont, dass wegen der Inflationsgefahren "starke Wachsamkeit" angemessen sei. Dies gilt als Zeichen für eine unmittelbar bevorstehende Zinserhöhung.

"Viel deutlicher geht es ja gar nicht mehr", sagte LBBW-Analyst Jens-Oliver Niklasch. "Höchstens außergewöhnliche Umstände könnten dies noch verhindern. Dies könnten ein Aufflammen der Eurokrise in einigen Peripheriestaaten oder Folgen der Unruhen in Nordafrika sein."

Einen Dämpfer erhielten die Zinserhöhungsspekulationen in Großbritannien. Ein unerwartet schwacher Konjunkturindex der britischen Einkaufsmanager aus dem Dienstleistungssektor drückte das Pfund Sterling auf bis zu 1,6257 Dollar. Am Mittwoch war dank der Hoffnung vieler Anleger auf eine baldige Straffung der Geldpolitik noch auf ein 13-Monats-Hoch von 1,6343 Dollar gestiegen.

Erfolgreiche Spanien-Emission

Zufrieden äußerten sich Börsianer über die Emission spanischer Anleihen im Volumen von 3,8 Milliarden Euro. Die Nachfrage war den Angaben zufolge doppelt so hoch wie das Angebot. Offenbar unterschieden Anleger sehr genau zwischen Spanien und dem ebenfalls hoch verschuldeten Portugal, sagte Rentenstratege Marc Ostwald von Monument Securities. "Aber man fragt sich, wie lange dies anhalten wird."

An den Finanzmärkten wird seit längeren darüber spekuliert, ob und wann Portugal unter den EU-Rettungsschirm schlüpfen muss. Das südeuropäische Land hatte allerdings am Mittwoch Bonds im Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro verkauft. Auch diese Emissionen waren mehrfach überzeichnet.

Quelle: ntv.de, rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen