ZEW-Index überraschend stark Euro steigt in den Abend
11.12.2012, 11:05 Uhr
Sehr viel besser als erwartet: Der ZEW-Index zieht kräftig an.
(Foto: REUTERS)
Die überraschend optimistische Stimmung unter Finanzmarktprofis sorgt an den Devisenmärkten für kräftige Bewegungen: Der ZEW-Index zieht an, der Euro nähert sich der Marke von 1,30 Dollar.
Der Kurs des Euro ist am Dienstag gestiegen. Als Hauptgrund verwiesen Händler auf die deutlich besser als erwartet ausgefallenen ZEW-Konjunkturerwartungen. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,2994 US-Dollar. Ihr Tief hatte sie im frühen Handel bei 1,2929 Dollar erreicht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,2993 (Montag: 1,2930) Dollar fest.
Der ZEW-Index, der die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzprofis misst, legte im Dezember überraschend kräftig zu. Der ZEW-Index sprang von minus 15,7 Zählern im November auf aktuell plus 6,9 Punkte. Beobachter hatte zwar damit gerechnet, dass sich die Konjunkturerwartungen leicht aufhellen, aber letztlich im Schnitt nur einen Anstieg auf minus 11,3 Zähler prognostiziert.
"Insgesamt untermauern die heute vorgelegten Daten, dass es ab dem Frühjahr zu einer konjunkturellen Belebung kommen sollte", sagte Postbank-Experte Thilo Heidrich.
Im Fokus der Anleger steht zudem der griechische Schuldenrückkauf. Gegen Mittag lief das bereits einmal verlängerte Programm offiziell aus. Ersten Meldungen zufolge sollen sich genügend Investoren beteiligt haben. Fraglich ist nun, ob die 10 Mrd. Euro aus dem EFSF reichen, um ausreichend Papiere vom Markt zu nehmen.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,80740 (0,80440) britische Pfund, 107,11 (106,23) japanische Yen und 1,2115 (1,2068) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1710,00 (1714,40) Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 41.700,00 (41.910,00) Euro.
Mit Blick auf das Jahresende bleiben Analysten von Morgan Stanley optimistisch für den Euro. Das von der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgelegte Anleihe-Kaufprogramm für Krisenländer in der Eurozone stelle - obwohl noch nicht aktiviert - einen effektiven Rückhalt dar, hieß es in einer Kurzstudie.
Rückläufige Euro-Kurse könnten daher als Kaufgelegenheit gewertet werden. "Obwohl der Euro kürzlich durch eine Reihe negativer Meldungen unter Druck geraten ist, weist er eine relativ geringe Volatilität auf und zeigt eine Trendumkehr gegenüber im Vergleich zu den sehr niedrigen Kursniveaus vor einem Jahr", schrieben die Devisenmarktbeobachter.
Quelle: ntv.de, dpa/rts