Am letzten Tag im Mai Euro strahlt seitwärts
31.05.2013, 08:50 Uhr
Im konjunkturellen Wirbel hält der Euro inne: Die Gemeinschaftswährung der Europäer bewegt sich - leicht behauptet, wie hier im Bild Australiens Megan Gale - knapp über der 1,30er Marke seitwärts.
(Foto: REUTERS)
Unter dem Einfluss frischer Konjunkturdaten aus den USA und Japan schwenkt die europäische Gemeinschaftswährung in eine elegant-verhaltene Seitwärtsbewegung ein. Am letzten Tag des Monats erwarten Währungsstrategen neue Richtungssignale.
Die Aussicht auf eine anhaltend lockere Geldpolitik in den USA scheint den Kurs des Euro vor dem Wochenende zu stützen. Die Gemeinschaftswährung hält sich am Morgen deutlich über der Marke von 1,30 Dollar, die sie am Vortag erstmals seit drei Wochen wieder übersprungen hatte. Aktuell notiert der Euro bei 1,3044 Dollar.
Die US-Notenbank hatte zuletzt wiederholt deutlich gemacht, dass sie den Geldhahn erst dann zudrehen wird, wenn sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt ausreichend robust präsentieren. Da die US-BIP-Daten zum ersten Quartal sowie die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Donnerstag enttäuschten, rechnen nun viele Anleger damit, dass die Fed erst einmal bei ihren milliardenschweren Anleihenkäufen bleiben wird.
Die zuletzt entfachte Diskussion über eine baldige Straffung der Geldpolitik sei wohl etwas voreilig gewesen, sagte Ayako Sera, Volkswirt bei der Sumitomo Trust Bank. In den vergangenen Tagen solche Spekulationen dem Dollar zeitweise deutlich Aufwind verschafft.
Bereits im fernöstlich geprägten Handel hatte sich der Euro zum Dollar behauptet. Die europäische Einheitswährung kostete zuletzt 1,3045 Dollar nach 1,3046 Dollar im späten US-Handel am Vortag. Zum Yen legte die US-Währung trotz guter japanischer Konjunkturdaten um 0,3 Prozent auf 101,02 Yen zu. Der Blick ins Innere der japanischen Volkswirtschaft beherrschte die Debatte an den Märkten: Die Industrieproduktion Japans stieg den fünften Monat in Folge. Die Industrie erhöhte ihren Ausstoß im April um 1,7 Prozent. Der Schweizer Franken notierte bei rund 0,9537 Franken je Dollar und bei etwa 1,2440 Franken je Euro.
Im Vorfeld hatten Konjunkturdaten aus den USA zuletzt ein eher durchwachsenes Bild der Perspektiven in der weltgrößten Volkswirtschaft skizziert. An der Wall Street knüpften Anleger daran neue Hoffnungen auf eine Verlängerung der Niedrigzinsphase.
In den USA hatten die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Vorwoche überraschend zugelegt, die Wirtschaft war im ersten Quartal etwas schwächer gewachsen als zunächst ermittelt und die Zahl der schwebenden Hausverkäufe war im April weniger gestiegen als erwartet.
Diese Daten hätten bei vielen Investoren die Hoffnung bestärkt, dass die US-Notenbank Fed an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten und die Anleihenkäufe zunächst nicht zurückfahren werde, sagte ein Börsianer.
Im Tagesverlauf stehen neue, möglicherweise richtungsweisende Signale auf dem Terminkalender: Erwartet werden am Morgen aus Deutschland unter anderem Angaben zum Umsatz im Einzelhandel (8.00 Uhr MESZ) sowie Verbraucherpreise und Arbeitsmarktdaten aus der Eurozone.
Quelle: ntv.de, mmo/rts