Marktberichte

Ringen um die 1,39er-Marke Euro trotzt schwachen Daten

Der Euro versucht, die 1,39er-Hürde zu nehmen.

Der Euro versucht, die 1,39er-Hürde zu nehmen.

(Foto: REUTERS)

Am Devisenmarkt nähert sich der Euro seinem Jahreshoch. Die Industrieproduktion im Währungsraum enttäuscht zwar, dafür gibt es aber gute Nachrichten aus Irland.

Der Eurokurs hat am Mittwoch trotz enttäuschend ausgefallener Wirtschaftsdaten zugelegt.

US-Dollar / Euro
US-Dollar / Euro ,86

Am Nachmittag überquerte die Gemeinschaftswährung kurzzeitig sogar die Marke von 1,39 US-Dollar und erreichte ein Tageshoch von 1,3906 Dollar. Das Jahreshoch liegt bei 1,3916 Dollar. Zuletzt notierte sie wieder etwas schwächer bei 1,3891 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs gegen Mittag auf 1,3887 (Dienstag: 1,3850) Dollar festgesetzt.

Die Industrieproduktion im Euroraum hatte zu Jahresbeginn einen überraschenden Rückschlag erlitten. Laut Zahlen des Statistikamts Eurostat produzierten die Unternehmen im Vergleich zum Vormonat 0,2 Prozent weniger. Ökonomen hatten einen Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet. "Die schwachen Daten zeigen, dass die wirtschaftliche Erholung auf sehr wackligen Beinen steht", sagte Europa-Chefvolkswirt Jonathan Loynes vom Analysehaus Capital Economics.

Gute Nachrichten für den Währungsraum bescherte zur Wochenmitte der ehemalige Krisenfall Irland. Die Staatsanleihen des Landes sind bei Investoren so begehrt wie nie. Die Verzinsung richtungweisender zehnjähriger Schuldtitel fiel auf ein Rekordtief von 3,0 Prozent. Damit stehen die Vorzeichen für die erste offizielle und öffentliche Anleiheauktion nach Verlassen des Euro-Rettungsschirms Ende 2013 an diesem Donnerstag gut.

Türkische Lira fährt Achterbahn

Die Furcht vor einer neuen Protestwelle in der Türkei drückte derweil die Landeswährung auf den tiefsten Stand seit fünf Wochen gedrückt. Ein Dollar verteuerte sich bis auf 2,2590 Lira nach 2,2460 Lira im Schlussgeschäft vom Dienstag. Zuletzt notierte er wieder bei 2,2338Lira. Die Börse in Istanbul notierte zwischenzeitlich 1,1 Prozent schwächer, erholte sich aber wieder bis auf minus 0,4 Prozent.

Nach dem Tod des 15-jährigen Berkin Elvan, der im Sommer vergangenen Jahres bei einer Straßenschlacht von Polizei und Regierungsgegnern zwischen die Fronten geraten war, kam es zu Auseinandersetzungen in einigen türkischen Städten.

Der Junge war am 16. Juni vermutlich von einer Tränengasgranate der Polizei am Kopf getroffen worden und ins Koma gefallen. Anfang der Woche erlag er seinen schweren Verletzungen. Berkin Elvan ist das sechste Tote der landesweiten Proteste im Mai und Juni, die sich an Erdogans Plänen für den Bau eines Einkaufszentrums auf dem Gelände des Gezi-Parkes in Istanbul entzündet hatten.

Quelle: ntv.de, ddi/jwu/rts/dpa

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