Marktberichte

Neues Allzeithoch Euro über 1,42 Dollar

Die Anleger am Devisenmarkt haben auch zum Wochenausklang einen großen Bogen um den US-Dollar gemacht und den Euro den siebten Handelstag in Folge auf ein Rekordhoch gehievt. Die Gemeinschaftswährung stieg bis auf 1,4232 US-Dollar. Analysten erklärten den Höhenflug vorrangig mit einem intakten technischen Aufwärtstrend.

"Ich würde nicht sagen, dass die US-Daten neue Zinssenkungsfantasien haben aufkommen lassen", sagte Helaba-Analyst Ralf Umlauf. Für Devisenexperte Eugen Keller vom Bankhaus Metzler sind die zahlreichen, am Nachmittag veröffentlichen US-Wirtschaftsdaten "in der Summe nicht so schlecht ausgefallen und hätten den US-Dollar daher beflügeln können". Seiner Ansicht nach spricht die schrumpfende Zinsdifferenz zwischen den USA und der Euro-Zone derzeit noch für den Euro. "Der Markt glaubt nach wie vor an eine weitere Zinssenkung der Fed", sagte Keller. Bereits seit Tagen erhält der Euro Auftrieb von Spekulationen, die US-Notenbank (Fed) werde Ende Oktober den Leitzins um 25 Basispunkte auf dann 4,5 Prozent senken. In der Euro-Zone liegt der Schlüsselzins bei 4,00 Prozent.

Renten im Plus

Für eine kleine Überraschung sorgten am Nachmittag die Daten zu den Konsumausgaben. Trotz Immobilienkrise haben die amerikanischen Verbraucher im August 0,6 Prozent mehr ausgegeben als im Juli. "Es lässt sich nicht erkennen, dass sich die Krise auf die Ausgabefreudigkeit der Amerikaner ausgewirkt hätte", konstatierte HSBC-Analystin Antje Hansen. "Es ist auch kein zusätzlicher Inflationsdruck erkennbar. Wir gehen davon aus, dass die Fed den Leitzins bis zum Jahresende unverändert belässt." Etwas besser als erwartet fielen auch die Zahlen zu den US-Bauausgaben und der Chicagoer Einkaufsmanagerindex aus.

Die Europäische Zentralbank (EZB) legte den Referenzwert des Euro mit 1,4179 (Donnerstag 1,4180) US-Dollar fest. Im Referenzkursverfahren der Banken EuroFX wurde der Wert mit 1,4184 (1,4153) ermittelt.

An den Rentenmärkten legten die Kurse nach der jüngsten Talfahrt zum Wochenschluss wieder zu. Der richtungweisende Bund-Future kletterte um 45 Ticks auf 112,73 Zähler. Händler sprachen von einem stark charttechnisch getrieben Geschäft vor dem Quartalsultimo. Die dem Kontrakt zugrunde liegende zehnjährige Bundesanleihe lag 28 Ticks im Plus bei 99,39 Zählern und rentierte mit 4,324 Prozent. Die Umlaufrendite öffentlicher Anleihen fiel auf 4,33 (Vortag 4,38) Prozent. Der Rex-Rentenindex lag 0,099 Prozent im Plus bei 114,7110 Zählern.

Quelle: ntv.de

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