Marktberichte

Griechenland haut rein Euro unter 1,28 Dollar

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Ankündigung von Neuwahlen in Griechenland zieht den Euro-Kurs in den Keller. Zuvor hatten noch robuste Wachstumsdaten aus der größten Euro-Wirtschaft Deutschland für Auftrieb gesorgt.

Euro / US-Dollar
Euro / US-Dollar 1,17

Die europäische Gemeinschaftswährung ist mit der Ankündigung von Neuwahlen in Griechenland deutlich unter Druck gekommen. Zuvor hatten sich die Parteien in Athen nicht auf die Bildung einer neuen Regierung verständigen können. Nach einem Treffen mit den Spitzen der fünf größten Parteien berief Staatspräsident Karolos Papoulias für Mittwochvormittag ein Treffen ein, um eine Übergangsregierung zu bestimmen. Ein Datum für den neuerlichen Urnengang wurde noch nicht bekanntgegeben.

Laut den jüngsten Umfragen liegt die radikale Linke mit großem Vorsprung vor den anderen Parteien. Die radikale Linke hat bereits angekündigt, das Austeritätsprogramm von EU und IWF aufzukündigen. Damit droht Griechenland die baldige Pleite und möglicherweise ein Ausscheiden aus der Eurozone.

Der Euro rutscht in der Folge deutlich unter die Marke von 1,28 Dollar. Im Gegenzug kletterten die Bundesanleihen auf ein Tageshoch bei 143,53 Prozent. Die Renditen spanischer und italienischer Benchmark legten ebenfalls zu.

Überraschend robuste Konjunkturdaten aus Deutschland hatten dem Euro zunächst etwas Rückenwind gegeben. Die Gemeinschaftswährung schaffte es bis auf 1,2869 Dollar, nachdem sie im asiatischen Geschäft noch auf ein Vier-Monats-Tief von 1,2812 Dollar gefallen war.

Ein zu Jahresbeginn unerwartet starkes Wirtschaftswachstum in der größten Volkswirtschaft des Euroraums hätte den Investoren wieder ein Fünkchen Hoffnung gegeben, hieß es von Händlern. Beherrschendes Thema am Markt blieb aber die unklare politische Situation in Griechenland.

Für Erleichterung unter Investoren sorgte zwischenzeitlich auch eine Mitteilung der griechischen Behörden, nicht restrukturierte, fällig werdende Anleihen über 430 Mio. Euro zu bedienen. Die Notierungen zehnjähriger griechischer Anleihen drehten daraufhin ins Plus, und die Papiere rentierten mit 28,0 Prozent. Im frühen Geschäft war die Rendite bis auf 29,11 Prozent gestiegen.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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