Marktberichte

Risikoscheue Investoren Euro unter Druck

Im Sog fallender Aktienmärkte ist am Dienstag auch der Euro etwas unter Druck geraten. "Die Aktienmärkte geben die Richtung vor: Gehen die Märkte weltweit runter, fällt auch der Euro", sagte ein Händler. Denn wenn die Investoren schon eine Investition in Aktien scheuten, machten sie um Währungsgeschäfte, die als riskanter gelten, erst recht einen Bogen.

Für die Gemeinschaftswährung wurden am Abend 1,26 Dollar gezahlt. Im Tagestief hat der Euro schon bei 1,2516 US-Dollar notiert. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs auf 1,2747 (Montag: 1,2891) Dollar fest. Auch das Britische Pfund sackte weiter ab. Schon am Montag war das Pfund zum Euro auf den tiefsten Stand seit dessen Einführung 1999 gefallen. Nun mussten für einen Euro bis zu 82,14 Pence gezahlt werden.

Auch der etwas besser als erwartet ausgefallene ZEW-Index hellte die Stimmung nicht auf. "Die Aussichten für die Konjunktur sind so mies, da hilft auch ein guter ZEW-Index nichts", sagte ein Devisenhändler. "Die Lage ist inzwischen so schlecht, dass es fast nur noch besser werden kann", meint Ökonom Rainer Schwab von der LBBW.

Charttechniker sehen den Euro gegenüber dem Dollar weiter im Niemandsland. So lange es der Gemeinschaftswährung nicht gelinge, auf Stundenschlussbasis die 1,3050 US-Dollar hinter sich zu lassen, sei die Bodenbildung nicht abgeschlossen, so die Landesbank Baden-Württemberg.

Am europäischen Rentenmarkt gaben die Kurse leicht nach. Allerdings sei das nicht sehr aussagekräftig, sagte ein Händler. Wegen eines Feiertages wird am US-Rentenmarkt nicht gehandelt, dadurch fehlten Impulse, die Umsätze am deutschen Markt waren niedrig. Am Nachmittag notierte der Bund-Future 17 Ticks niedriger bei 117,70 Zähler. Die zehnjährige Bundesanleihe rentierte bei 3,703 Prozent. Die von der Bundesbank berechnete Umlaufrendite fiel auf 3,52 (3,55) Prozent, der Rentenindex stieg um 0,6 Prozent auf 119,8066 Stellen.

Quelle: ntv.de

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