Yen baut Gewinne aus Euro wenig verändert
16.11.2007, 11:36 UhrAm Devisenmarkt pendelte der Euro am Freitag mit 1,4611 Dollar um seinen Schlussstand vom späten US-Geschäft am Donnerstag. Unterdessen konnte der Yen seine Gewinne zum Dollar vom Vortag ausbauen. Händler führten den Yen-Anstieg auf die wieder zunehmende Risikovermeidung der Anleger zurück, die sich daher aus den als relativ riskant geltenden Carry-Trades zurückziehen. Bei Carry Trades leihen sich Anleger Geld in niedrig verzinsten Währungen wie dem Yen und legen die Mittel in Hochzinswährungen wie Euro oder Dollar an. Ziehen sich die Investoren aus den Anlagen zurück, müssen sie Yen zurückkaufen, um ihre Kredite zurückzuzahlen.
Die als sicherer Hafen geltenden europäischen Staatsanleihen haben derweil von der Nervosität der Anleger wegen der US-Hypothekenkrise profitiert. Der richtungsweisende Bund-Future kletterte am letzten Handelstag der Woche um 30 Ticks auf 114,63 Punkte. Nach Aussage von Händler gibt der Kursrückgang an den internationalen Aktienmärkte den Staatsanleihen Auftrieb. Viele Anleger würden aus Aktien aussteigen und sich stattdessen den als weniger riskant geltenden Staatsanleihen zuwenden. "Was wir in den letzten Wochen gesehen haben, ist eine sehr starke Korrelation zwischen Aktien- und den Renten-Märkten", sagte Stratege Cydril de Beuzit von BNP Paribas. Sein Kollege Padhraic Garvey von ING ergänzte: "Es gibt die üblichen Probleme: Spannungen an den Kredit- und Geldmärkten." Die zehnjährige Bundesanleihe kletterte um 33 Ticks auf 99,19 Punkte und rentierte bei 4,098 Prozent.
Die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt wiesen darauf hin, dass die am Donnerstag veröffentlichten US-Preisdaten die Inflationsgefahren untermauert hätten. "Insofern dürften die Spekulationen auf eine weitere Zinssenkung in den USA einen Dämpfer erhalten haben", heißt es in einem Kommentar. Der US-Notenbanker Thomas Hoenig forderte die Fed unterdessen zur Wachsamkeit gegenüber Inflationsgefahren auf. Er räumte jedoch ein, dass ungeachtet dessen weitere Zinssenkungen notwendig werden könnten, sollte das Wirtschaftswachstum in den USA schwächer ausfallen als erwartet.
Quelle: ntv.de