Griechenland wirft Schatten Euro wenig verändert
19.05.2011, 07:15 UhrDie europäische Einheitswährung setzt ihre Bodenbildung fort. Sie profitiert von der etwas besseren Stimmung der Anleger. Allerdings liegt die ungelöste Schuldenfrage in Griechenland weiter wie ein Schatten über dem Euro.
Der Euro präsentiert sich am Mittag weiterhin wenig verändert zum US-Dollar und stabilisiert sich damit nach der vorherigen Schwäche. Er profitiere wie auch andere Risikoassets von der etwas verbesserten Stimmung der Anleger. Allerdings laste die ungelöste Schuldenfrage in Griechenland weiter auf dem Euro. Bislang gibt es keine konkreten Lösungsvorschläge, dafür aber unterschiedliche Einzelmeinungen. Die meisten Beobachter gehen davon aus, dass sich die Regierungen der Eurozone auf ein neues Rettungspaket verständigen werden.
Ein großes Problem scheine auch die Uneinigkeit in Griechenland zu sein, merken die Experten von Sal. Oppenheim an. Die Regierung sei nicht einer Meinung, die Opposition gegen alle Maßnahmen und nach Umfragen seien 80 Prozent der Griechen nicht damit einverstanden, wie die Regierung versuche, die Krise zu meistern. "So können keine Maßnahmen umgesetzt werden. Eine Voraussetzung für das Rettungspaket in Portugal war die Einstimmigkeit der Regierung und Opposition zu den Maßnahmen", stellen die Analysten fest.
Das am Vorabend veröffentlichte Protokoll des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) hat kaum für Bewegung gesorgt. "Es gab keine wirklich neuen Erkenntnisse, jedoch einige Diskussionen über die Strategie, wie und wann man das quantitative Vorgehen beenden könnte", meint ein Teilnehmer. Die meisten FOMC-Mitglieder sind laut Protokoll der Ansicht, dass der Ausstieg aus den Sondermaßnahmen damit beginnen könnte, dass Einnahmen aus Hypothekenpapieren im Portfolio der Notenbank nicht reinvestiert werden. Eine Anhebung der Leitzinsen zeichnet sich noch nicht ab.
Japan-Rezession verpufft
Keine allzu starke Bewegung am Devisenmarkt haben die japanischen BIP-Zahlen ausgelöst. Die japanische Wirtschaft ist annualisiert im ersten Quartal um 3,7 Prozent geschrumpft und damit stärker als erwartet. Damit befindet sich das Land technisch gesehen wieder in einer Rezession. Allerdings gibt man sich im Handel gelassen. Nach dem schweren Erdbeben, dem Tsunami und der Nuklearkatastrophe in Fukushima sei man auf einiges gefasst gewesen.
Gleiches gilt für die britischen Einzelhandelszahlen. Der Einzelhandel hat im April vom warmen Wetter und dem zusätzlichen Feiertag wegen der Hochzeit im britischen Königshaus profitiert. Im Vergleich zum Vormonat stieg der Umsatz um 1,1 Prozent und gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,8 Prozent. Ökonomen hatten im Mittel ein monatliches Plus von 0,7 Prozent und einen Anstieg auf Jahressicht von 2,4 Prozent erwartet.
Technisch betrachtet habe der Euro zwar seine Stabilisierungstendenz fortgesetzt, so die Helaba. Die Trendfolger stünden aber weiterhin auf Verkauf, während die Stochastik sich gen Norden richte und dabei sei, ihre Signallinie zu überwinden. Eine Ausweitung der Euro-Erholung würde dadurch ermöglicht. Allerdings sehen die Analysten keine fundamentalen Impulse, die dies unterstützen würden. Die Handelsspanne wird zunächst zwischen 1,4200 US-Dollar und 1,4360 US-Dollar gesehen.
Quelle: ntv.de, DJ