Marktberichte

Über 1,38 Dollar Euro zeigt Stärke

An den Devisenmärkten sorgen Spekulationen um weitere geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken für Gesprächsstoff. Der Euro überwindet kurzfristig die Marke von 1,38 Dollar, fällt dann aber leicht zurück.

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(Foto: REUTERS)

Das Euro-Dollar-Paar ist wenig verändert in den europäischen Handel gestartet. Im asiatischen Geschäft hatte die Gemeinschaftswährung ihre jüngsten Gewinne verteidigt und nahe eines Sechs-Monats-Hochs tendiert. Die europäische Gemeinschaftswährung kletterte zeitweise auf über 1,38 Dollar und erreichte damit ihren höchsten Stand seit Mitte März.

Im Handelsverlauf gab der Euro dann aber wieder leicht nach und tendierte in Tokio bei 1,3766 Dollar. Zum Yen lag der Euro bei 115,20 Yen. Der Dollar wurde für 83,68 Yen verkauft. Der Schweizer Franken notierte bei 0,9772 Franken je Dollar und 1,3454 Franken je Euro.

Händler erklärten den Anstieg des Euro zum Dollar mit der konjunkturellen Unsicherheit in den USA. "Trotz massiver Probleme in Europa scheint der Euro die einzige Alternative zum Dollar zu sein, wenn Leute ihr Devisen-Portfolio diversifizieren wollen", sagte Robert Ryan von BNP Paribas in Singapur.

Im Blick stehen unverändert Spekulationen um weitere geldpolitische Maßnahmen der Notenbanken. Nachdem die Erwartungen einer neuerlichen Ausweitung der Geldmenge in den USA durch die Aussagen von Fed-Gouverneur Dudley am Freitag zusätzliche Nahrung erhielten, blicken die Anleger nun nach Japan. Es wird im Handel nicht ausgeschlossen, dass die Bank of Japan (BoJ) am Dienstag zusätzliche geldpolitische Maßnahmen bekanntgeben wird.

Zugleich wird weiter über mögliche direkte Interventionen am Devisenmarkt spekuliert, sollte der Dollar erneut unter die Marke von 83 Yen fallen. Es mehren sich damit die Hinweise auf eine geldpolitischen Abwertungswettlauf der Notenbanken, heißt es von Beobachtern. Gewinner könnten bis auf weiteres der Euro und das Gold sein. Die EZB dürfte auf ihrer Sitzung in der laufenden Woche nichts am geldpolitischen Status ändern.

Dudley hatte am Freitag gesagt, dass die wirtschaftliche Situation in den USA vollkommen unbefriedigend sei, was neuerliche geldpolitische Maßnahmen durch die Federal Reserve wahrscheinlich mache. Der jüngste ISM-Index ist zwar über den Erwartungen der von Dow Jones Newswires befragten Analysten geblieben, allerdings sind die Subkomponenten nach Einschätzung der Helaba gemischt ausgefallen.

Am Dienstag steht die Bekanntgabe des ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe auf der Agenda, am Freitag folgt dann die Veröffentlichung des Arbeitsmarktberichts. Der Berichtstag bietet dagegen weniger hochkarätiges. Am Nachmittag werden die ausstehenden Hausverkäufe sowie die Auftragseingänge der Industrie für August veröffentlicht.

Charttechnisch ist laut der Helaba der Weg frei für einen Test des Widerstandes bei 1,3818 Dollar. Erst ein Anstieg über die Widerstandzone bei 1,3840 Dollar würde aber zusätzliches Potenzial nach oben eröffnen, heißt es. Die überkaufte Marktlage spreche jedoch zumindest für eine Verschnaufpause des Euro. Die Handelsspanne sehen die Analysten zwischen 1,3683 und 1,3840 Dollar.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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