Minuszeichen Eurobörsen schwach
29.04.2002, 20:06 UhrDie europäischen Börsen haben keinen guten Start in die neue Woche erwischt. Im Minus gestartet, konnten sie im Tagesverlauf einen großen Teil ihrer Verluste wettmachen. Am Ende blieb jedoch ein Verlust. Nur in der Schweiz und in Italien gab es zaghafte Plus-Zeichen.
Der Euro-Stoxx50 gibt 0,7 Prozent nach auf 3.535 Zähler.
Die Ankündigung von rechtlichen Schritten gegen das Wahlergebnis der jüngsten Hauptversammlung schickte die Aktie von Vivendi Universal erneut auf Talfahrt. Der Konzern vermutet einen Wahlbetrug bei der Abstimmung. Probleme beim elektronischen Wahlsystem ließen darauf schließen, dass bei den Abstimmungen in betrügerischer Absicht manipuliert worden sei, hieß es.
Dem Abstimmungsergebnis zufolge verweigerten die Aktionäre ihre Zustimmung zu dem von Firmenchef Jean-Marie Messier angeregten Aktien-Optionsplan. Eine neue Abstimmung würde eine neue Chance für die umstrittenen Pläne bedeuten. Auch müsste die Dividende von rund einer Milliarde Euro bei einer Verschiebung der Hauptversammlung erstmal nicht gezahlt werden. Das Ganze sei nur eine bizarre Wendung mehr in der Vivendi-Geschichte und zwar eine negative, kommentierte ein Händler das Geschehen. Der Titel verlor ein Prozent auf 36,40 Euro.
Die niederländische ABN Amro hat im ersten Quartal 2002 einen Gewinneinbruch erlitten. Der Reingewinn der Großbank sank um 41,9 Prozent auf 397 Mio. Euro. Die Aussichten für den Rest des Jahres beurteilte Vorstandschef Rijkman Groenink wegen der "unsicheren Marktlage" vorsichtig. Und vorsichtig sind die Anleger auch mit Investitionen in die Aktie des Kreditinstituts - der Titel verlor 1,6 Prozent auf 21,74 Euro.
Auch die spanische Großbank Santander Central Hispano konnte nicht mit guten Zahlen glänzen. Das Finanzinstitut hat den Nettogewinn im ersten Quartal lediglich um 0,3 Prozent auf 671 Mio. Euro erhöht. Schuld an diesem mageren Ergebnis war nach Angaben von Santander das Engagement im krisengeschüttelten Lateinamerika. Vor allem die argentinische Sparte habe in diesem Quartal keinerlei Gewinne eingebracht, hieß es. Trotzdem zeigten sich die Anleger zufrieden - die Aktie legte 1,1 Prozent zu auf 10,16 Euro.
Die Minuszeichen der US-Technologiebörse Nasdaq vom Freitag drückten Nokia auch am Montag. Die Aktie des finnischen Handy-Konzerns gab 4,6 Prozent nach auf 17,43 Euro. Auch die enttäuschenden Aussichten, die Nokia unlängst selbst für das eigene Geschäft gezeichnet hatte, steckten den Anlegern immer noch in den Knochen, sagte ein Händler zur Erklärung der starken Verluste.
Quelle: ntv.de