Marktberichte

Telekomwerte gefragt Europa-Börsen erholt

Nach der trüben letzten Woche sah es in der europäischen Börsenlandschaft zum Wochenstart freundlicher aus. Der EuroStoxx50 konnte um 4,5 Prozent auf 3.193 Zähler zulegen, für den Stoxx50 ging es 3,9 Prozent auf 3.130 Punkte nach oben. Händler verwiesen auf die guten Vorgaben der US-Börsen vom Freitag. Gefragt waren vor allem Technologie- und Telekomtitel.

In Paris hatte der erwartete Sieg des konservativen Wahlbündnisses bei den französischen Parlamentswahlen am Wochenende die Börse kaum berührt. Interessanter fanden Anleger und Börsianer da schon den Blick auf die Telekom-Titel. Mit einem Kursgewinn von 6,1 Prozent auf 16,81 Euro standen France-Telecom-Aktien in vorderster Front bei der Erholung der Technologie- und Telekom-Titel.

Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestle kommt in Sachen Eis ganz groß raus in den USA. Nestle und der größte US-Eiscremehersteller Dreyer's Grand Ice Cream legen ihre Aktivitäten zusammen. Damit werden die Schweizer zur Nummer Eins im US-Speiseeisgeschäft. Die süßen Aussichten ließen die Aktie um 0,6 Prozent auf 364,00 Franken steigen.

Eine wahrhaft europäische Kooperation bahnt sich im Pharmabereich an. Der französisch-deutsche Pharmakonzern Aventis und sein britisch-schwedischer Branchenkollege AstraZeneca wollen bei der klinischen Erforschung eines neuen Krebsmittels zusammenarbeiten. Ziel ist, das Zusammenwirken des neuen Krebswirkstoffes "Iressa" von AstraZeneca mit dem Aventis Krebsmedikamenten "Taxotere " und "Campto" bei der Bekämpfung von Tumoren zu testen. Die Forschung soll gemeinsam von beiden Unternehmen finanziert werden. Die Aventis-Titel legten in Paris um 7,0 Prozent auf 73,60 Euro zu, die Aktie von AstraZeneca stieg in London um 4,6 Prozent auf 2.887 Pence.

Neues gibt es auch von Nokia. Der finnische Mobiltelefon-Hersteller hat am Montag in Helsinki ein neues Farbbildschirm-Handy mit Hochgeschwindigkeits-Datenverarbeitung vorgestellt. Das neue Handy wurde mit einem Kursplus von 6,9 Prozent auf 14,18 Euro begrüsst.

Der schwedische Konkurrent Ericsson hat dagegen die Erholung verschlafen. Der Grund: die Rating-Agentur Moody's hat die Bonität des Konzerns herunter gestuft. Das bedeutet, dass die Kreditaufnahme für Ericsson künftig teurer wird. Den Anlegern gefiel dies gar nicht, sie verkauften die Aktie. Das Resultat: ein Minus von 3,3 Prozent auf 17,40 schwedische Kronen.

Gefragt war auch der spanische Ölkonzern Repsol YPF. Die argentinische Regierung hatte am Wochenende Exportbeschränkungen für Erdöl gelockert, die zuvor zum Schutz des heimischen Marktes aufgestellt worden waren. Die Spanier sind seit der Übernahme der argentinischen YPF stark in dem lateinamerikanischen Land engagiert und mussten nach den Exportbeschränkungen starke Einbußen hinnehmen. Die Aktie stieg um 11,9 Prozent auf 12,03 Euro.

Zu einer technischen Erholung kam es beim britisch-niederländischen Stahlgiganten Corus Group. Die Aktie war am Freitag unter Druck gekommen, als Gerüchte aufkamen, bei dem Unternehmen stünde eine Gewinnwarnung ins Haus. Nach dem Dementi am Montag war der Weg nach oben frei: der Kurs legte um 7,1 Prozent auf 82,50 Pence zu.

Der größte europäische Verpackungsmittelkonzern, die irische Jefferson Smurfit, wird aufgespalten. Das US-Investmenthaus Madison Dearborn Partners bietet 2,15 Euro je Jefferson-Aktie in bar und zusätzlich Aktien der bisherigen US-Beteiligung Smurfit-Stone Containers. Damit wird das europäische Kerngeschäft aus der Gruppe heraus gelöst und vom Börsenzettel genommen. Der Vorstand von Jefferson Smurfit hat bereits empfohlen, das Angebot anzunehmen. Die Aktie legte um 2,9 Prozent auf 3,16 Euro zu.

Einer der größten Gewinner im europäischen Maßstab war der irische Anbieter von Lernsoftware Riverdeep. Die Iren werden die Vermarktung der IBM-Plattform Learning Village übernehmen und diese unter eigenem Namen anbieten. Diese Perspektiven waren den Anlegern ein sattes Plus wert: die Aktie stieg um 15,7 Prozent auf 2,95 Euro.

Quelle: ntv.de

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