Marktberichte

Banken-Hochzeit in Frankreich Europa feiert mit

Die europäischen Blue Chips präsentierten sich zum Wochenauftakt deutlich fester. Nach zögerlichem Start sorgten insbesondere Gewinne im Bankensektor für eine kleine Kursrally. Hintergrund der guten Stimmung bei den Finanztiteln ist die angestrebte Übernahme der französischen Bank Credit Lyonnais durch Credit Agricole. Auch der Gesamtmarkt profitierte davon: Der Eurostoxx 50 legte 3,8 Prozent auf 2.522 Zähler zu, für den Stoxx 50 ging es 3,4 Prozent auf 2.534 Punkte nach oben.

Der Machtkampf der französischen Großbanken ist entschieden. Wie aus dem am Sonntagabend kurzfristig zusammen gekommenen Verwaltungsrat von Credit Lyonnais verlautete, will die Bank einer Übernahmeofferte von Credit Agricole zustimmen. Nach Angaben der französischen Börsenaufsicht CMF vom Montag hat Credit Agricole den Aktionären von Credit Lyonnais 56 Euro je Aktie geboten. Das Angebot soll zu zwei Teilen in bar und zu einem Teil in eigenen Aktien bezahlt werden. Die Aktien beider Unternehmen wurden bis zum Mittag vom Handel ausgesetzt. Im Anschluss fiel die Credit Agricole-Aktie um knapp 2 Prozent auf 14,86 Euro. Credit Lyonnais legte 2,4 Prozent auf 54 Euro zu.

Die größte französische Bank, BNP Paribas, hat damit in dem Übernahmepoker den kürzeren gezogen. Die Aktie legte dennoch deutlich zu und stieg 7,5 Prozent auf 40,54 Euro. Die Anleger hätten befürchtet, dass bei einem längeren Kampf um Credit Lyonnais, der Preis zu hoch gestiegen wäre, so ein Händler. Unterdessen stieg die Aktie von Societe Generale um 10,5 Prozent auf 57,35 Euro, da Marktbeobachter die französische Bank nun als neues Übernahmeziel von BNP ausmachten.

Nach oben ging es auch für den französischen Versorger Suez, die Aktie verbuchte ein Plus von 11,1 Prozent auf 18,50 Euro, nachdem die Investmentbank Goldman Sachs die Papiere auf „outperform“ von zuvor „underperform“ nach oben gestuft hatte.

Die Aktien des gebeutelten Telekombetreibers Cable & Wireless gewannen 5,2 Prozent auf 46 Pence. Händler verwiesen dabei auf Spekulationen um mögliche Übernahmeaktivitäten des Rivalen Thus und privaten Investmentfirmen. Thus legte 5,4 Prozent auf 9,53 Pence zu.

Der angeschlagene britische Telekomausrüster Marconi hat eine Vereinbarung mit den Gläubigern über seine Umschuldung besiegelt. Wie das Unternehmen am Montag mitteilte, sollen die Schulden in Höhe von rund 4 Milliarden Pfund bis Mitte März wie geplant in Beteiligungskapital umgewandelt werden. Die Nettoverbindlichkeiten sollen damit auf 300 Millionen Pfund gesenkt werden. Wie Marconi weiter mitteilte, sollen zur Kosteneinsparung zusätzlich rund 1.000 Stellen gestrichen werden. Damit fallen rund 14.000 Jobs der Krise zum Opfer. Die Aktie legte 4,1 Prozent auf 2,03 Pence zu.

Leicht unter Druck geriet der Einzelhandelsriese H&M. Die Schweden hatte das Umsatzplus im November mit 14 Prozent beziffert, damit allerdings die Markterwartungen verfehlt. Die Aktie gab knapp 1 Prozent auf 182,50 Schwedische Kronen nach.

Quelle: ntv.de

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