Marktberichte

CS Group weiter unter Druck Europa geschwächt

Die europäischen Blue Chips ließen sich auch zum Wochenschluss weiter fallen. Gute US-Konjunkturdaten konnten die Indizes auf ihrem Weg nach unten nur kurz stoppen. Der Eurostoxx 50 fiel 3,5 Prozent auf 2.224 Punkte, für den Stoxx 50 ging es 2,7 Prozent auf 2.355 Zähler nach unten.

Die Zahl der Beschäftigen in den USA ist im September gegenüber dem Vormonat saisonbereinigt um 43.000 zurückgegangen. Volkswirte hatten dagegen im Schnitt mit einem Zuwachs um 5000 Stellen gerechnet. Für August revidierte das Ministerium die Zunahme der Stellenzahl auf 107.000 von zuvor 39.000 deutlich nach oben. Die Arbeitslosenquote fiel im September auf 5,6 Prozent von 5,7 Prozent im August, wie das US-Arbeitsministerium weiter mitteilte. Analysten hatten mit einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent gerechnet.

Besonders gebeutelt waren die Pharmawerte. Eine Gewinnwarnung des US-Pharmakonzerns Schering-Plough drückte die Stimmung im gesamten Sektor. Der Konzern hat in der Nacht zum Freitag seine Gewinnprognosen für 2002, 2003 und 2004 deutlich gesenkt. Als Grund wurde das Patentende für das Allergiemittel Claritin genannt. Für das laufende Jahr erwartet Schering-Plough nur noch ein Ergebnis auf Vorjahreshöhe. 2003 werde der Gewinn je Aktie bei 1,00 bis 1,15 US-Dollar liegen, hieß es. 2004 erwarte man einen Gewinn je Aktie von 1,38 US-Dollar. In allen drei Fällen hatten die Analysten mit deutlich höheren Werten gerechnet.

Die europäischen Pharmariesen traf die Nachricht jedoch unvermutet, sie mussten deutliche Abschläge hinnehmen. Die französische Aventis verlor 2,3 Prozent auf 56,15 Euro, die britische GlaxoSmithKline sanken um 2,5 Prozent auf 1.304 Pence, die Schweizer Roche rutschte um 1,1 Prozent auf 98,30 Schweizer Franken.

Die jüngste Gewinnwarnung der Credit Suisse Group legte sich auch am Freitag wie Blei auf die Aktie. Nachdem der Titel bereits am Vortag 14 Prozent verloren hatte, ging es heute zeitweise um weitere 16 Prozent nach unten. Am Markt machten Gerüchte die Runde, dass die Schweizer frisches Kapital benötigten, um die Verluste bei ihrer Tochter Winterthur auszugleichen.

Credit Suisse äußerten allerdings Unverständnis über die Panik am Markt. Es gebe keinen objektiven Grund für den Kursverfall der Aktie, hieß es. Es gebe keine Pläne für eine Kapitalerhöhung. Die Kapitalbasis sei adäquat. Die Worte wirkten nur wenig beruhigend, am Nachmittag blieb immer noch ein Minus von 9,5 Prozent bei 21,80 Schweizer Franken übrig.

Negative Kommentare von Alcatel-Chef Serge Tchuruk lasteten auf der Unternehmensaktie. Unter anderem hatte Tchuruk erklärt, dass die dritte Mobilfunkgeneration UMTS nicht vor 2004 in größerem Ausmaß eingeführt werden dürfte. Dies gefällt den Anlegern angesichts der horrenden Investitionen, die die Telekomkonzerne europaweit bereits in den Mobilfunk der 3. Generation gesteckt haben, natürlich gar nicht. Die Aktie verbuchte ein Minus von 5,4 Prozent auf 2,45 Euro.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen