Marktberichte

Luxus begehrt Europa glänzt

Die europäischen Blue Chips legten am Donnerstag weiter zu. Unterstützt wurde der Aufschwung von guten Nachrichten aus den Unternehmen. Die Favoriten der Anleger waren insbesondere im Technologiesektor zu finden. Glänzend entwickelten sich allerdings auch Luxusaktien. So konnten am Ende auch die Indizes glänzen: Der Stoxx50 legte 1,9 Prozent auf 2.868 Zähler zu, der Eurostoxx50 verbesserte sich um 2,5 Prozent auf 2.872 Punkte.

Die Märkte würden sich langsam aber sicher erholen, so ein Händler, man dürfe aber auch nicht vergessen, dass es zuvor bis auf ein 5-Jahres-Tief nach unten gegangen sei. Die Basisdaten seien zur Zeit in Ordnung und von daher gebe es keinen Grund, weiter Aktien zu verkaufen, einen großen Ansturm auf Aktien gebe es aber noch nicht.

Erfreuliche Nachrichten kamen von Pinault Printemps Redoute. Die französische Luxus-Warenhauskette will das Versandgeschäft seiner Tochterfirma Guilbert an den amerikanischen Bürobedarfs-Konzern Staples für 825 Millionen Euro verkaufen. Die Aktie stieg daraufhin knapp 18 Prozent auf 90,10 Euro.

Der Konkurrent L.V.M.H. verbesserte sich im Schlepptau um knapp 5 Prozent auf 46,48 Euro.

Der niederländische Finanzkonzern ING hat im zweiten Quartal einen Rückgang des operativen Gewinns auf 1,218 Milliarden Euro nach 1,272 Milliarden Euro im vergleichbaren Vorjahreszeitraum verbucht. Für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen allerdings seine Prognosen. Die Aktie legte 2,7 Prozent auf 23,60 Euro zu.

Der Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant hat seinen Gewinn im ersten Halbjahr um 18 Prozent auf 145 Millionen Schweizer Franken gesteigert. Der Umsatz sank im gleichen Zeitraum um 5 Prozent auf 4,83 Milliarden Schweizer Franken. Analysten hatten im Schnitt mit einem deutlicheren Umsatzrückgang und einem Gewinn von nur 113 Millionen Schweizer Franken gerechnet. Die Aktie verbesserte sich 13,6 Prozent auf 33,85 Schweizer Franken.

Der früher für seine Luxus-Limousinen bekannte Turbinenhersteller Rolls-Royce gab sich zuversichtlich trotz der Branchenkrise nach dem 11. September die gesetzten Ziele für das erste Halbjahr 2002 zu erreichen. Der Cash-Outflow lag nach Angaben des Konzerns im ersten Halbjahr bei 269 Millionen Pfund und damit deutlich unter den von Analysten befürchteten Mittelabfluss zwischen 400 und 600 Millionen Pfund. Die Aktie legte 15,3 Prozent auf 154,25 Pence zu.

Der europäische Stahlsektor profitierte von den guten Ergebnissen von ThyssenKrupp. Der Düsseldorfer Mischkonzern hat im dritten Quartal ein Ergebnis vor Steuern und Anteilen Dritter von 316 Millionen Euro ausgewiesen nach 435 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum und damit Expertenschätzungen von 145 Millionen Euro deutlich übertroffen. Die Nachricht sorgte bei der Konkurrenz für deutliche Gewinne: Corus legte knapp 7 Prozent auf 0,93 Euro zu, Arcelor verbesserte sich knapp 4 Prozent auf 12,78 Euro.

Die Aktie des britischen Mobilfunkkonzerns mmO2 beflügelten Spekulationen über Fusionspläne bei der deutschen Tochter 02 Germany (früher Viag Interkom). Es gebe zunehmend Spekulationen, dass mmO2 in Deutschland etwas tun wird, wahrscheinlich eine Fusion mit einem der kleinen Wettbewerber, sagten Analysten. Dabei denke der Markt vor allem an die KPN-Tochter E-Plus, hieß es weiter. Die Aktie von mm02 legte rund 11 Prozent auf 53 Pence zu.

Weiter im Höhenflug befand sich die Aktie von Ericsson. Die Aktien des schwedischen Telekomausrüsters profitierten weiter von sogenannten Deckungskäufen. Dahinter stecken Short-Seller die ihre Positionen schließen müssen. Das treibt die Nachfrage nach Ericsson-Aktien in die Höhe und wirkt sich kurstreibend aus, hieß es von Händlern. Die Aktie legte 25 Prozent auf 8,75 schwedische Kronen zu.

Der Telekomkonzern Swisscom hat im ersten Halbjahr 2002 ein um ein halbes Prozent tieferes Betriebsergebnis vor Abschreibungen von 2,268 Milliarden Schweizer Franken verzeichnet. Der Umsatz stieg 1,7 Prozent auf 7,13 Milliarden Schweizer Franken. Das Geschäft im Bereich Geschäftskunden bleibe weiter schwierig, so die Schweizer. Die Aktie fiel 0,4 Prozent auf 419 Schweizer Franken.

Noch herber erwischte es den dänischen Windturbinenbauer Vestas. Das Unternehmen hatte im Halbjahr überraschend einen Verlust ausgewiesen und seine Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt. Die Aktie brach daraufhin knapp 18 Prozent auf 133,50 dänische Kronen ein.

Quelle: ntv.de

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