Marktberichte

Versicherer in der Klemme Europa im Minus

Die europäischen Börsen gerieten auch am Donnerstag schwer unter Druck. Ganz oben auf der Verliererliste rangierten sich insbesondere Versicherer, der Einzelhandel und Pharmaunternehmen ein. Als am Nachmittag SAP die Börsianer auch noch mit einer Umsatzwarnung schockte, war die Stimmung endgültig verdorben. Der Eurostoxx50 sackte 3,3 Prozent auf 2.884 Punkte ab, der Stoxx50 gab 3,7 Prozent auf 2.818 Zähler nach.

SAP hatte mitgeteilt, daß Unternehmen erwarte nunmehr nur noch ein Umsatzplus von fünf bis zehn Prozent im laufenden Jahr. Bislang war der Software-Hersteller noch von einem Zuwachs von 15 Prozent ausgegangen. SAP schreibt zudem auf Minderheitsbeteiligungen 414 Millionen Euro ab, davon 318 Millionen Euro auf Commerce One. Im zweiten Quartal sei deswegen ein Verlust von rund 235 Millionen Euro im Konzern entstanden, heißt es von SAP. Die Aktie von SAP brach nach dieser Meldung 14 Prozent auf 74,80 Euro ein.

Nicht besser sah es bei den Versicherungsaktien aus - die Unternehmen stecken derzeit förmlich in der Klemme, meinen Händler. Zum einen leiden die Versicherer unter der schwachen Entwicklung ihrer Aktien-Beteiligungen, zum anderen keimtem neue Bedenken auf, dass weitere Rückstellungen im Zusammenhang mit den Auswirkungen des 11. Septembers gebildet werden müssen, hieß es.

Zurich Financial verloren knapp 20 Prozent auf 496 Schweizer Franken. SwissRe gaben um 7,3 Prozent auf 126,25 Euro nach. Die Aktien von Axa verzeichneten zudem ein neues Fünf-Jahre-Tief nachdem Morgan Stanley die Papiere auf „untergewichten“ von zuvor „neutral“ gesenkt hatten. Axa schlossen mit einem Verlust von 6,5 Prozent bei 15,02 Euro.

Die französische Carrefour, zweitgrößte Supermarktkette der Welt, war der größte Verlierer im Eurostoxx50 mit einem Abschlag von 9 Prozent auf 45,50 Euro. Grund sei der am Tag zuvor veröffentlichte Rückgang des Umsatzes für das erste Halbjahr um 1,5 Prozent, sagten Händler.

Ein Lichtblick war hingegen die Aktie von Serono. Das Papier des Pharmaunternehmens kletterte knapp 6 Prozent auf 936 Schweizer Franken. Zuvor hatte das Unternehmen eine Kooperation mit dem US-Pharmariesen Pfizer bekanntgegeben, Ziel sei der Vertrieb des Multiple Sklerose Medikaments Rebif im wichtigen US-Markt, hieß es.

Ansonsten war der Pharmasektor deutlich angeschlagen, nachdem die Nachricht von einer Untersuchung der US-Börsenaufsicht SEC beim amerikanischen Pharmariesen Bristol-Myers Squibb die Runde machte.

Auch L'Oreal konnte zulegen. Die weltweit größte Kosmetikgruppe hat ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2002 um sechs Prozent gesteigert. Die Aktie machte 0,1 Prozent auf 75,90 Euro gut.

Quelle: ntv.de

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