Marktberichte

Versicherer glänzen Europa im Plus

Die Finanzwerte, insbesondere die großen Versicherer, zählten zu den größten Gewinnern in Europa. Am Nachmittag sorgten überraschend gute US-Konjunkturdaten für zusätzlichen Schwung an den ohnehin schon gut aufgelegten Aktienmärkten. Der EuroStoxx50 legte um 3,7 Prozent auf 2.526 Punkte zu, der Stoxx50 kletterte um 2,0 Prozent auf 2.568 Zähler.

Die US-Einzelhandelsumsätze haben im Oktober überraschend auf dem Vormonatsniveau verharrt. Analysten hatten mit einem leichten Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet. Marktbeobachter sehen darin Anzeichen einer leichten Konjunkturbelebung, denn immerhin macht der Einzelhandel rund 40 Prozent der gesamten Verbraucherausgaben aus. Auch vom US-Arbeitsmarkt kamen positive Signale. In der abgelaufenen Woche wurden weniger Erstanträge auf Arbeitslosengeld gestellt als von Experten erwartet.

Der französische Versicherungskonzern Axa konnte um 8,3 Prozent auf 13,64 Euro zulegen. Zuvor war der Kurs allerdings um mehr als vier Prozent eingebrochen, nachdem das Unternehmen höhere Vorsteuer-Rückstellungen bekannt gegeben hatte als zunächst angenommen. Unterstützt wurde die Trendwende von den Kursgewinnen bei der Allianz, die trotz Milliardenverlusten eine Verbesserung im Kerngeschäft aufweisen konnte und zudem einen guten Ausblick für die gesamte Branche gab.

Der Schweizer Finanzkonzern CS Group ist ebenfalls tief in die roten Zahlen gerutscht. Der Versicherungsriese verbuchte im dritten Quartal einen Konzernverlust von 2,15 Milliarden Schweizer Franken. Der Ausblick des Unternehmens, das nach den Worten von Co-CEO Oswald Gruebel im kommenden Kalenderjahr "solide Ergebnisse" in allen Bereichen erwartet, wurde von den Börsianern allerdings höher bewertet als die Verluste. Die Aktie legte um 7,6 Prozent auf 29,00 Franken zu.

Die anhaltende Schwäche an den Aktienmärkten hat der französischen Großbank Societe Generale einen größeren Gewinneinbruch beschert als allgemein erwartet. Im dritten Quartal ist der Nettogewinn um 63 Prozent auf 146 Millionen Euro zurückgegangen. Operativ konnte die zweitgrößte Bank Frankreichs dagegen leicht zulegen. Die Aktie eröffnete zunächst im Minus, drehte dann jedoch mit dem Markt ins Plus und schloss 6,6 Prozent über dem Vortagesschluss bei 51,60 Euro.

Der französisch-amerikanische Mediengigant Vivendi Universal will seine US-Geschäfte neu ordnen. Beteiligungen sollen aber nicht verkauft werden. Zudem will das Unternehmen eine dreijährige Anleihe im Volumen von einer Milliarde Euro begeben. Die neuerliche Schuldenaufnahme schmeckte den Anlegern offenbar überhaupt nicht: Die Aktie gab 0,8 Prozent auf 11,80 Euro ab.

Die Aktie des Schweizer Luxusgüterkonzerns Richemont wurde von guten Halbjahreszahlen beflügelt. Zwar sind Umsatz und Gewinn gegenüber dem Vorjahr zurück gegangen, aber eben nicht so stark wie von Analysten erwartet. Was den Experten besonders gefällt, ist die unangefochten führende Marktstellung im hochpreisigen Schmuck- und Uhrensegment. Die Aktie schoss um 14,1 Prozent auf 25,50 Schweizer Franken nach oben. Zu Richemont gehören unter anderem die Marken Cartier und A. Lange & Söhne.

Der US-Finanzkonzern Household International bekommt einen neuen Eigentümer. Die transnationale Bank HSBC will im Zuge eines Aktientauschs die Mehrheit an den Amerikanern übernehmen. Das Volumen der Transaktion liegt zwischen 13 und 14 Milliarden Dollar. Für HSBC ergeben sich nach eigenen Worten Sonderbelastungen von etwa 800 Millionen Dollar. Für die Anleger klang das wenig erfreulich: Die Aktie gab 3,9 Prozent auf 679,50 Pence nach.

Quelle: ntv.de

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