Marktberichte

UPC schockte Europa legte zu

Nach einem schwachen Vortag drangen die europäischen Börsen am Donnerstag deutlich ins Plus vor. Der EuroStoxx50 legte 3,4 Prozent auf 2.678 Zähler zu, der Stoxx50 gewann 3,5 Prozent auf 2.743 Punkte. Aufgrund des Feiertags an den Märkten in Italien, Spanien und Österreich bewegten sich die Umsätze jedoch mehrheitlich auf niedrigem Niveau.

Schlechte Nachrichten kamen von Europas größten Kabelfernsehbetreiber United Pan-European Communication (UPC). Der Konzern schließt einen Konkurs nicht mehr aus. Sollten Anteilseigner und Anleihenbesitzer eine dringend erfolgerliche Schulden-Restrukturierung nicht zum Abschluss bringen, seien drastische Konsequenzen bis hin zur Liquidation nicht ausgeschlossen, erklärte das niederländische Unternehmen. UPC gehört zu John Malones US-Medienkonzern Liberty Media. Das Unternehmen sitzt auf einem Schuldenberg von mehr als zehn Milliarden Euro. Die Schreckensnachricht ließ die ohnehin schwer angeschlagene Unternehmensaktie um weitere 18 Prozent auf 0,09 Euro einbrechen.

Der französische Medienkonzern Vivendi Universal konnte von der freundlichen Marktstimmung in Paris nicht profitieren. Nachdem der Titel bereits am Mittwoch 25 Prozent verloren hat, ging es um weitere 10,9 Prozent auf 10,60 Euro nach unten. Man frage sich immer noch, wie Vivendi den 19 Milliarden Euro hohen Schuldenberg abbauen wolle, hieß es. Am Vortag hatten die Franzosen für das abgelaufenen Halbjahr einen Verlust von 12,3 Milliarden Euro oder 11,32 Euro je Aktie eingeräumt. Am Nachmittag kündigte die Rating-Agentur Standard & Poor’s zudem an, die Krediteinstufung für Vivendi auf „Müll-Status“ herabzusetzen.

Das Schweizer Pharmaunternehmen Novartis hat von der US-Gesundheitsbehörde die Zulassung für das Bluthochdruckmedikament Diovan erhalten. Das Präparat dient der Behandlung von Patienten mit Herzversagen, die überempfindlich auf sogenannte ACE-Inhibitoren reagieren, einer üblichen Behandlungsweise von Herzpatienten. Novartis kündigte an, 380 Millionen Schweizer Franken in die Produkterweiterung für das Medikament zu investieren. An der Börse wurde der Segen der US-Behörde mit einem Kursplus von 0,9 Prozent auf 64,60 Franken begrüsst.

Für eine negative Überraschung sorgte der größte schwedische IT-Berater WM Data. Statt eines erwarteten Quartalsgewinns fiel vor Steuern sogar ein Verlust an. Auch die Prognose für das Gesamtjahr lag unter den bisherigen Markterwartungen. Die Aktie musste dies mit einem Minus von 24 Prozent auf 10,10 schwedische Kronen büßen.

Auch bei dem niederländischen Nahrungsmittelkonzern Numico liefen die Geschäfte zuletzt schlecht. Der Nettogewinn ist im ersten Halbjahr um 38 Prozent auf 127 Millionen Euro gefallen, weit stärker als vom Markt erwartet. Der weltgrößte Hersteller von Vitaminpräparaten und Nahrungsergänzungsstoffen musste auch Einbrüche im bisher stabilen Babynahrungsbereich hinnehmen. Am meisten bemängelten Investoren aber, dass der Konzern offenbar keine klare Strategie für die Zukunft habe. Die Aktie brach um 14,5 Prozent auf 18,47 Euro ein.

Quelle: ntv.de

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