Marktberichte

France Telecom bricht ein Europa mit Verlusten

Die europäischen Blue Chips tauchten am Donnerstag erneut tief in den roten Bereich ab. Massive Verluste verbuchte vor allem die France Telecom. Der Handy-Riese Nokia gab zudem eine neue Umsatzwarnung aus. Der EuroStoxx50 verlor 2,1 Prozent auf 3.057 Punkte, für den Stoxx50 ging es 2,1 Prozent auf 2.984 Zähler nach unten.

Der finnische Handy-Riese Nokia senkte am Morgen seine Erwartung für das Umsatzwachstum im zweiten Halbjahr auf maximal zehn Prozent. Bislang war das Unternehmen von einem Wachstum beim Umsatz von bis zu 15 Prozent ausgegangen. Der Gewinn je Aktie im Gesamtjahr werde aber dennoch bei 0,83 Euro liegen, so Nokia weiter.

Analysten zeigten sich von der erneuten Prognosekorrektur bei Nokia nicht überrascht. Man habe eigentlich sogar mit einer Senkung der Gewinnprognose auf 0,75 bis 0,77 Euro je Aktie gerechnet, so Nigel Cobby von der Deutschen Bank in London. Es stelle sich jedoch die Frage, wie Nokia das Gewinnziel erfüllen wolle angesichts der niedrigeren Umsatzerwartungen. Die Aktie schloss unverändert bei 13,34 Euro. Deutlicher als Nokia selbst litt erneut der Konkurrent Ericsson unter der Warnung, die Aktie fiel 9,9 Prozent auf 15,40 schwedische Kronen.

Der Gesamtmarkt leide unter den schwachen Vorgaben der Wall Street, so ein Händler. Die Gewinnwarnungen von AMD und Apple hätten die US-Börsen belastet, hieß es weiter.

Deutliche Verluste verbuchte die Aktie der France Telecom, die 14,1 Prozent auf 12,89 Euro fiel. Nach Angaben der Franzosen haben die Gläubigerbanken eine Einigung über den Schuldenplan für das Mobilfunkunternehmen MobilCom erreicht. Die Unterzeichnung des Planes hänge nun von dem Rücktritt Gerhard Schmids sowie Kreditvereinbarungen mit den Zulieferern ab, hieß es weiter. Die Deutsche Telekom habe sich von ihrem 1,8-prozentigen Anteil an der France Telecom getrennt, das übe weiteren Druck aus, so ein Händler.

Unter Druck stand ebenfalls die Aktie von Vivendi Universal, die 8,2 Prozent auf 26,70 Euro fiel. Nachrichten gebe es heute nicht, die Anleger seien bei dem Medienunternehmen aber weiter über den Fortschritt des Schuldenabbaus besorgt, so ein Händler.

Nach unten ging es für die Aktie der BT Group, die 3,2 Prozent auf 252 Pence fiel, nachdem die britische Telekomaufsichtsbehörde ankündigte, auch Konkurrenzunternehmen des frühere Monopolisten dürften ihren Kunden in Zukunft Komplett-Pakete für die Telefonnutzung anbieten.

Einen Einbruch um 13,9 Prozent auf 347,5 Pence erlebten die Aktien des Informationskonzerns Reuters. Das Unternehmen hatte zuvor den Abbau von weiteren 650 Arbeitsplätzen angekündigt. So sollen rund 100 Millionen Pfund pro Jahr eingespart werden, hieß es weiter. Der Arbeitsplatzabbau werde vor allem das mittlere und höhere Management treffen, hieß es weiter. Im April hatte Reuters bereits den Abbau von 2.100 der insgesamt 19.000 Stellen angekündigt.

Quelle: ntv.de

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