Marktberichte

Meine Güte MyTravel! Europa reist südwärts

Die Aktien in Europa haben am Mittwoch ihre Fahrt in Richtung Süden fortgesetzt. Mit verantwortlich hierfür war eine Gewinnwarnung des britischen Reiseanbieters MyTravel. Die Aktie setzte zum Sturzflug nach unten an.

Der Stoxx50 büßte 1,6 Prozent ein auf 3.421 Zähler.

Der drittgrößte europäische Reiseveranstalter MyTravel schockierte die Anleger am Mittwoch mit einer Gewinnwarnung für das Gesamtjahr. Nach 150 Mio. Pfund erwartet der britische Reiseanbieter, der bis vor kurzem noch Airtours hieß, jetzt nur noch einen Gewinn vor Steuern in Höhe von 115 Mio. Pfund. Zur Begründung sagten die Briten, seit Ostern sei die Nachfrage in Großbritannien eingebrochen. Und für die Sommersaison sitzt MyTravel nach eigenen Angaben noch auf einer Million unverkaufter Pauschalreisen.

Für das erste Quartal musste MyTravel zudem einen Verlust von knapp 59 Mio. Pfund (rund 93 Mio. Euro) ausweisen. Dieser Fehlbetrag ist nach Einschätzung von Konzern-Chef Tim Byrne in den verbleibenden Geschäftsquartalen nicht mehr aufzuholen. Die Reaktion der Anleger auf so viele Hiobsbotschaften fiel denn auch deutlich aus - der Kurs der Aktie von MyTravel brach förmlich in sich zusammen mit einem Verlust von 24,2 Prozent auf 171 Pence.

Gegen Mittag sorgte die Meldung, die New Yorker Brooklyn-Bridge sei gesperrt worden, nachdem dort ein verdächtiges Päckchen gefunden worden war, für Kursabschläge. Die spätere Entwarnung, es habe sich nicht um eine Bombe gehandelt, konnte die Anleger allerdings nicht zu Käufen bewegen.

Das führte in der Konsequenz dazu, dass sich die europäischen Aktien am fünften Tag in Folge leichter zeigten. Dazu sei eine gewisse Zurückhaltung der Anleger gekommen angesichts neuer Konjunkturdaten aus den USA, die für Donnerstag angekündigt sind, so ein Händler. Von den neuesten Zahlen zu den Auftragseingängen für langlebige Güter erwarteten Marktbeobachter Hinweise auf den Zustand der US-amerikanischen Konjunktur.

Die Deutsche Telekom legte am Morgen ihre Zahlen auf den Tisch und enttäuschte dabei mit einem Vorsteuergewinn von 3,8 Milliarden Euro die Erwartungen von Analysten, die ein Vorsteuer-Plus von 3,9 Milliarden Euro prognostiziert hatten. Die T-Aktie verlor 5 Prozent auf 12,42 Euro. Im Sog der Deutschen Telekom ging es auch für die France Telecom nach unten, die Papiere gaben 3,4 Prozent auf 20,55 Euro nach. Die spanische Telefongesellschaft Telefonica lag mit 2,5 Prozent bei 11,08 Euro in der Verlustzone. Unter Druck standen auch die Handy-Hersteller: die Aktie von Nokia gab 7,6 Prozent auf 15,92 Euro nach. Ericsson verloren 7,1 Prozent auf 23,50 schwedische Kronen.

Der weltweit viertgrößte Mineralölkonzern TotalFinaElf hat im ersten Quartal einen Gewinnrückgang um 36 Prozent auf 1,42 Milliarden Euro verzeichnet. Für das Gesamtjahr bekräftigten die Franzosen allerdings ihre Prognose die Produktion um 10 Prozent zu steigern. Die Aktie gab 1,1 Prozent auf 166,20 Euro nach.

Eine Analystenaufstufung verhalf der Aktie des britischen Versicherungskonzerns Prudential zu einem Plus von 1,3 Prozent auf knapp 668 Pence. Goldman Sachs hat die Aktie in seine „recommended list“ aufgenommen. Zuvor hatten die Analysten die Papiere mit „market outperformer“ bewertet. Das Preisziel benannte die Bank mit 800 Pence.

Quelle: ntv.de

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