Marktberichte

Air Liquide ging die Luft aus Europa sah rot

Die europäischen Blue Chips verbuchten am Dienstag leichte Verluste, die sich angesichts der satten Zugewinne vom Vortag allerdings nach Meinung von Händlern in Grenzen hielten. Der EuroStoxx50 fiel 1,1 Prozent auf 2.692 Punkte, für den Stoxx50 ging es 1,0 Prozent auf 2.721 Punkte nach unten.

Am Montag hätten die Indizes den größten Tagesgewinn seit 15 Jahren erzielt, da sei es normal, dass es nun zu Gewinnmitnahmen und einer Konsolidierung komme, so ein Händler.

Schlechte Nachrichten gab es am Nachmittag von der Konjunkturseite. Das US-Verbrauchervertrauen ist nach Angaben des Wirtschaftsforschungsinstituts Conference Board im Juli überraschend stark auf 97,1 Punkte nach 106,3 Punkten im Vormonat gesunken. Analysten hatten lediglich mit einem Rückgang auf 101,9 Punkte gerechnet.

Im Blickpunkt der Anleger stand die Aktie der Air France, die 4,1 Prozent auf 14,25 Euro zulegte. Frankreich will den Staatsanteil an der Fluggesellschaft auf unter 20 Prozent von derzeit noch 54,4 Prozent senken. Die Konditionen dafür sollen noch vor dem Jahresende festgelegt werden, hieß es weiter.

Der spanische Öl- und Gasproduzent Repsol hat im ersten Halbjahr seinen Gewinn um 4,6 Prozent auf 1,302 Milliarden Euro gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum gesteigert. Den Schuldenberg reduzierte das Unternehmen um 46 Prozent auf 8,96 Milliarden Euro, hieß es weiter. Die Aktie gab 0,2 Prozent auf 12,22 Euro ab.

Die anderen Öl-Werte tendierten uneinheitlich. Royal Dutch fielen 0,6 Prozent auf 45,00 Euro, die Schwester-Aktie Shell gab 0,2 Prozent auf 418 Pence ab. Für TotalFinaElf ging es dagegen 1,6 Prozent auf 144,20 Euro nach oben und BP verbuchte ein Plus von 0,5 Prozent auf 482 Pence. Der britische Mineralölkonzern hat im zweiten Quartal auf Grund gesunkener Ölpreise deutlich weniger Gewinn erzielt als im Vorjahr. Der um Sonderposten bereinigte Pro-Forma-Gewinn sank um 36 Prozent auf 2,181 Milliarden Dollar, so das Unternehmen.

Eine Abstufung belastete die Aktie der Banco Santander Central Hispano (SCH). Die US-Investmentbank Goldman Sachs stufte das Papier von Spaniens größter Bank auf „market perform“ von zuvor „market outperform“ herunter. SCH hatte am Vortag seine Prognosen für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Die Aktie fiel 10,7 Prozent auf 6,73 Euro. Belastend dürfte auch das starke Engagement in Brasilien gewirkt haben. Dort verdichten sich die Anzeichen, dass das Land vor einer schweren Wirtschaftskrise steht. Auch andere Werte mit hohem Geschäftsanteil in dem lateinamerikanischen Land standen schwer unter Druck. Telefonica verlor 8,4 Prozent auf 9,20 Euro, BBVA gab 6,8 Prozent auf 9,70 Euro ab.

Uneinheitlich tendierte die Aktie von Air Liquide. Der französische Hersteller von Industriegasen hat im zweiten Quartal knapp acht Prozent weniger umgesetzt als im vergleichbaren Vorjahresquartal. Der Gewinn im ersten Halbjahr werde ungefähr auf der Höhe des Vorjahreszeitraumes liegen, hieß es weiter. Die Aktie gewann 0,4 Prozent auf 142,50 Euro.

British American Tobacco, die weltweit zweigrößte Zigarettenfirma, hat im ersten Halbjahr ihren Gewinn um elf Prozent gesteigert und damit die Analystenerwartungen erfüllt. Gleichzeitig wurden die Prognosen für das gesamtjahr bestätigt. Die Aktie legte um 3,0 Prozent auf 708,50 Pence zu.

Quelle: ntv.de

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