Marktberichte

Vivendi heiß begehrt Europa strahlt

Die europäischen Blue Chips ließen sich am Donnerstag von der guten Laune der US-Börsen und dem erfreulichen Quartalsergebnis von Hewlett Packard anstecken. Als Zugpferde erwiesen sich dabei insbesondere Technologiewerte. Überflieger des Tages war jedoch Vivendi Universal, die Franzosen haben angeblich ein milliardenschweres Angebot erhalten. Der Eurostoxx 50 stieg 3,9 Prozent auf 2.644 Punkte, für den Stoxx 50 ging es 3,1 Prozent auf 2.685 Zähler nach oben.


Auch eine Gewinnwarnung von General Electric warf die Indizes nicht aus der Erfolgsspur. Der US-Mischkonzern hatte seine Gewinnprognose für das laufende Jahr gesenkt und hält auch für 2003 ein Ergebnis unter den Markterwartungen für möglich.

Größter Gewinner in Europa war die Aktie von Vivendi Universal. Der französische Medienkonzern hat einem Zeitungsbericht zufolge ein Angebot von einer Investorengruppe um den US-Ölmilliardär Marvin Davis für den Verkauf seiner Entertainmentsparte erhalten. Dem Bericht zufolge hat die Gruppe Vivendi rund 15 Milliarden Dollar unter anderem für die Beteiligungen an Universal Studios, Universal Music und seinem Kabelnetz geboten. Aus unternehmensnahen Kreisen hieß es allerdings, Vivendi sei an dem Angebot nicht interessiert. Die Aktie legte 21,2 Prozent auf 13,80 Euro zu.

Zu dem Kurssprung der Vivendi-Aktie trug nach Angaben von Händlern auch bei, dass der Verkauf des 40-prozentigen Anteils an der Wassersparte Vivendi Environnement offenbar Fortschritte macht. Aus Kreisen hieß es, der französische Versorger Electricit de France (EdF) will zunächst 4 Prozent der Anteile übernehmen. Maximal 400 Millionen Euro sollen dafür bezahlt werden. Die Aktie von Vivendi Environnement legte 4,2 Prozent auf 23,85 Euro zu.

Der nach IBM zweitgrößte Computerhersteller der Welt, Hewlett-Packard, hat im abgelaufenen Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 24 Cent die Erwartungen der Analysten um 2 Cent übertroffen. Für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen seine Prognose. Der im Zuge der Fusion mit Compaq angekündigte Stellenabbau gehe zudem schneller als geplant voran, hieß es weiter. Die europäischen High-Tech-Werte reagierten mit deutlichen Gewinnen auf die Meldung aus den USA. Philips legte 7,6 Prozent auf 20,61 Euro zu, für Alcatel ging es 7,2 Prozent auf 5,35 Euro nach oben, Nokia stieg 5,6 Prozent auf 18,96 Euro und ASML verbuchte ein Plus von knapp 16 Prozent auf 10,83 Euro.

Der britische Einzelhändler GUS will die drittgrößte britische Baumarktkette Home Depot für 900 Millionen Pfund übernehmen. Gleichzeitig gab das Unternehmen für das erste Halbjahr einen Gewinnsprung von 20 Prozent bekannt und übertraf damit die Erwartungen von Analysten. Die Aktie legte 6 Prozent auf 622,5 Pence zu.

Der Telekommunikationskonzern Swisscom hat in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von 1,2 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaftet. Im Vorjahr hatte ein allerdings von Veräußerungsgewinnen geprägter Überschuss von 5,75 Milliarden Schweizer Franken in den Büchern gestanden. Der Umsatz stieg in den ersten neun Monaten um 2 Prozent auf 10,79 Millionen Schweizer Franken. Die Erwartungen von Analysten erfüllten die Schweizer damit. Die Aktie verlor 1,9 Prozent auf 441,50 Schweizer Franken.

Zahlen legte auch ING vor. Der niederländische Finanzkonzern hat den operativen Gewinn im dritten Quartal um 8 Prozent auf 974 Millionen Euro gesteigert und lag damit leicht über den durchschnittlichen Analystenschätzungen. Für das Gesamtjahr senkte das Unternehmen allerdings seine Prognose und erwartet nun nur noch einen Gewinn je Aktie bei 2,20 Euro und damit dem Niveau des Vorjahres. Die Aktie legte knapp 10 Prozent auf 18,75 Euro zu.

Einen Kurseinbruch von 34 Prozent auf 129,5 Pence verbuchte die Aktie von Brambles. Zuvor hatte die britisch-australische Industriegruppe eine Gewinnwarnung für das Gesamtjahr ausgesprochen.

Quelle: ntv.de

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