Marktberichte

TV-Fusion in Großbritannien Europa strahlt

Die europäischen Blue Chips machten am Freitag mächtig Dampf. Alle Marktsektoren gewannen deutlich an Terrain. Die größten Gewinner fanden sich insbesondere bei den Versicherungswerten. Doch auch Banken und Technologiewerte zogen markant an. In den Blickpunkt der Anleger geriet auch der britische Mediensektor, dort bahnt sich die Fusion zweier TV-Stationen an. Der Eurostoxx 50 kletterte 5,2 Prozent auf 2.352 Punkte, für den Stoxx 50 ging es 5 Prozent auf 2.457 Zähler nach oben.

Verschiedene Händler begründeten die Gewinne mit einer technischen Erholung und mahnten zur Vorsicht. Die Berichtsaison komme langsam in Fahrt und erst wenn die Unternehmensergebnisse in Ordnung seien könne man auf einen langfristigen Aufwärtstrend hoffen, so ein Händler. In den USA legen in der kommenden Woche IBM, Intel und Microsoft ihre Karten auf den Tisch, in Europa präsentieren Philips, Nokia und SAP ihre Zahlen.

Die beiden größten britischen Privatsender, Carlton und Granada befinden sich nach eigenen Angaben bereits in fortgeschrittenen Fusionsverhandlungen. Sollte die Fusion zustande kommen, werde Granada 68 Prozent an dem neuen Gemeinschaftsunternehmen halten und 200 Millionen Pfund in bar erhalten. Carlton hätte demnach einen Anteil von 32 Prozent an der Gruppe, der allerdings in 2006 auf 34 Prozent steigen könnte. Die Granada-Aktie legte 9 Prozent auf 72,25 Pence zu, für Carlton ging es 13,7 Prozent auf 128,25 Pence nach oben.

Der Automobilkonzern Fiat diskutiert nach Angaben von Chairman Paolo Fresco "unendlich viele Möglichkeiten" für zukünftige geschäftliche Verbindungen mit dem US-Hersteller General Motors. Die Fusion der Fiat-Autosparte mit der GM-Tochter Opel stehe aber derzeit nicht auf der Tagesordnung, so Fresco weiter. Die Aktie legte knapp 10 Prozent auf 9,03 Euro zu.

Die Aktionäre von Zurich Financial Services haben der geplanten Kapitalerhöhung auf einer außerordentlichen Generalversammlung zugestimmt. Der Schweizer Versicherungskonzern will 57,6 Millionen Aktien zu 65 Schweizer Franken platzieren und so 3,774 Milliarden Schweizer Franken erlösen. Die Aktie legte 12,3 Prozent auf 146 Schweizer Franken zu.

Die Aktie der France Telecom verbesserte sich 5,5 Prozent an auf 10,11 Euro. Das Unternehmen wird bis zum Jahr 2006 einem Pressebericht zufolge möglicherweise rund 20.000 Stellen streichen. Zudem scheine die französische Regierung eine Kapitalerhöhung, bei der sie 55 Prozent zeichnet, als die "am wenigsten schädliche Lösung" für den angeschlagenen Telekomkonzern zu betrachten, so der Bericht weiter.

Die Aktie des Pharmariesen GlaxoSmithKline verbuchte ein Plus von 2,5 Prozent auf 1300 Pence. Zuvor hatte Glaxo die Genehmigung eines Diabetes-Medikament durch die US-Behörden bekanntgegeben.

Noch deutlicher kletterte die Aktie des britischen Einzelhändlers Sainsbury. ABN Amro hatte das Papier zuvor auf "Kaufen" gestuft und das Kursziel von 350 Pence bestätigt. Auch die WestLB erhöhte ihre Bewertung allerdings nur auf "Neutral". Die Aktie schoss dennoch 11,5 Prozent auf 281,5 Pence nach oben.

Quelle: ntv.de

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