Marktberichte

Gegenwind aus Amerika Europa taucht ab

Wer nach den gestrigen Verlusten auf eine Erholung an den europäischen Märkten gehofft hatte, der wurde am Dienstag eines Bessren belehrt. Die Indizes bauten ihre Verluste weiter aus. Beschleunigt wurde der Abwärtstrend am Nachmittag als schwache US-Konjunkturdaten für regelrechte Panikverkäufe an den Märkten sorgten. Angeführt wurde die Verliererliste dabei von den Technologiewerten - doch auch Versicherungstitel gaben weiter nach. Der Eurostoxx 50 sackte 4,9 Prozent ab auf 2.509 Zähler, der Stoxx 50 ermäßigte sich um 4,7 Prozent auf 2.527 Punkte.

Schwache Vorgaben aus Japan und Minuszeichen bei den US-Futures belasteten bereits den Vormittagshandel. Die US-Konjunkturdaten verdarben den Anlegern am Nachmittag endgültigr die Laune. Der US-Einkaufsmanagerindex des ISM-Instituts lag im August unverändert gegenüber dem Vormonat bei 50,5 Punkten und damit unter den Analystenerwartungen von 51,6 Prozent.

Anzeichen für einen anhaltenden und deutlichen Aufschwung der größten Volkswirtschaft der Welt gebe es weiterhin nicht, das belaste die Märkte, so ein Händler. Zudem rücke die Kriegsgefahr zwischen den USA und dem Irak in den Blickpunkt, da dies natürlich schwerwiegende Auswirkungen auf die weltweiten Öl-Exporte haben könnte.

Auch die Index-Umstellung zum 23. September sorgte für Wirbel. Der Anbieter von Indexprodukten Stoxx gab am Montagabend Veränderungen in der Zusammensetzung des Dow Jones Stoxx 50-Index bekannt. Neben dem deutschen Chemiekonzern BASF wird die niederländische Finanzgruppe Fortis, sowie die britischen Unternehmen HBOS und Tesco ab dem 23. September in den Index aufgenommen. Ihren Platz räumen müssen Alcatel, Vivendi, Zurich Financial sowie Ericsson. Grund sei in allen Fällen die zu geringe Marktkapitalisierung, so Stoxx. Während die Aufsteiger im schwachen Marktumfeld keine Gewinne verbuchen konnten, führten die Absteiger die Verliererliste im Stoxx 50 an. Für Zurich ging es 5,3 Prozent auf 125 Schweizer Franken nach unten, Ericsson verlor 6,7 Prozent auf 6,30 schwedische Kronen, Vivendi gab 6,6 Prozent auf 11,86 Euro nach und Alcatel verbuchte ein Minus von 8,1 Prozent auf 4,67 Euro.

Im Eurostoxx50 kommt es nur zu einem Wechsel. Aufrücken wird der französische Baukonzern Lafarge. Weichen muß dafür der Einzelhändler Pinault Printemps Redoute. Die Aktie fiel 4,1 Prozent auf 78,30 Euro.

Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat seine Vitamin- und Feinchemiesparte für 2,25 Milliarden Euro an die niederländische DSM-Gruppe verkauft, um sich so auf das Kerngeschäft Pharma zu konzentrieren. Die Roche-Aktie fiel 2,4 Prozent auf 101 Schweizer Franken. Die DSM-Aktie verlor 4 Prozent auf 42,36 Euro.

Zu den Verlierern gehörte am Dienstag auch die Aktie von Axa, die 2,5 Prozent auf 12,90 Euro einbüßte. Der französische Versicherer habe in einer Analystenkonferenz eine Kapitalerhöhung ausgeschlossen, so ein Händler. Das habe der Aktie im frühen Handel geholfen, am Nachmittag sei es im Sog des schwachen Marktumfeldes dann jedoch ins Minus gegangen.

Quelle: ntv.de

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