Vodafone gefragt Europa unter Druck
03.10.2002, 20:15 UhrNach drei Tagen im Plus war für die europäischen Blue-Chips am Donnerstag erst mal Schluss mit lustig und es ging zurück in die Verlustzone. Hauptschuldige sind die Finanzwerte sowie die Auto-Aktien, die den Märkten in den vergangenen Tagen noch davon gefahren waren. Der Eurostoxx 50 fiel 2,4 Prozent auf 2.305 Punkte, für den Stoxx 50 ging es 1,5 Prozent auf 2.421 Zähler nach unten.
Zu den wenigen Gewinnern gehörte die Aktie von Vodafone. Chef Chris Gent hatte angekündigt, das Unternehmen erwägt den Rückkauf von Aktien, sollte es ihm nicht gelingen, seinen Anteil am französischen Telekomprooder Cegetel zu erhöhen. Anfang der Woche hatte es geheißen, Vodafone habe Vivendi Universal ein informelles Angebot für den Kauf deren 44-prozentigen Anteils an Cegetel vorgelegt. Der Kauf wurde aber bedingt durch einen Kursstand von 105 Pence pro Vodafone-Aktie. Die Vodafone-Aktie notierte am Donnerstag im Plus mit 3,3 Prozent auf 92,15 Cent.
Unter Druck standen die Versicherer. Die Credit Lyonnais hatte zuvor den europäischen Versicherungssektor wegen schwacher Aussichten heruntergestuft. Die Allianz gab 7,7 Prozent auf 85,85 Euro nach, für die Swiss Re ging es 5,1 Prozent auf 496 Schweizer Franken. Die Deutsche Bank verlor 7,6 Prozent auf 45 Euro. Goldman Sachs hatte ihr Rating für die Aktien der Deutschen Bank auf "Market Perform" gesenkt. Zur Begründung verwies das Investmenthaus auf Risiken durch Unternehmenskredite.
Die Credit Suisse Group stand nach der Gewinnwarnung vom Vortag weiter unter Verkaufsdruck. Ein größerer Verkaufsaustrag einer großen ausländischen Bank belastete das Papier, nach Angaben von Händlern. Die Rating-Agentur Fitch senkte zudem ihren Ausblick für das Rating der CS Group und deren Tochtergesellschaften auf „negativ“ von zuvor „stabil“. Die Aktie fiel 13,9 Prozent auf 24,10 Schweizer Franken.
Quelle: ntv.de