Marktberichte

EMI verstimmt Europa verliert

Die europäischen Blue Chips machten nach drei Plustagen in Folge wieder kehrt. Die stärksten Verluste verzeichneten Versicherungs- und Technologiewerte. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen nach der festen Tendenz der vergangenen Tage. Sorgen um einen möglichen Krieg im Irak belasteten zudem die Stimmung. Nach enttäuschenden Ergebnissen standen der Einzelhändler Ahold und der Musikkonzern EMI im Mittelpunkt. Der Eurostoxx50 gab 0,9 Prozent auf 2.550 Zähler nach, der Stoxx50 verlor 0,4 Prozent auf 2.604 Zähler.

Der Gewinn der weltweit drittgrößten Supermarktkette Ahold ist im dritten Quartal um 15 Prozent 257,6 Millionen Euro eingebrochen. Die Erwartungen von Analysten wurden damit klar verfehlt. Für das Gesamtjahr senkte das Unternehmen seine Gewinnprognose und erwartet nun einen Rückgang des Ergebnisses um 6 bis 8 Prozent gegenüber dem Vorjahr anstatt des bislang prognostizierten Anstiegs um bis zu 8 Prozent. Die Aktie fiel 0,4 Prozent auf 11,65 Euro.

Der britische Musikkonzern EMI hat im ersten Halbjahr einen Vorsteuergewinn von 42,2 Millionen Pfund erwirtschaftet und damit die Erwartungen von Analysten verfehlt. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte das Platten-Label, das unter anderem Robbie Williams und die Rolling Stones unter Vertrag hat, noch mit 2 Millionen Pfund in den roten Zahlen gelegen. Der Umsatz fiel in den vergangenen 6 Monaten um 10 Prozent auf 961,5 Millionen Pfund. Die Aktie gab 6,1 Prozent auf 173 Pence nach.

Schlechte Nachrichten gab es von SSL International. Der Hersteller von Durex-Kondomen und Scholl-Sandalen hat im ersten Halbjahr einen Vorsteuergewinn von 19 Millionen Pfund erzielt, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Minus von 800.000 Pfund erwirtschaftet worden war. Für das Gesamtjahr liege man bislang weitestgehend im Rahmen der eigenen Prognosen, so das Unternehmen weiter. Die Verkäufe im Medizin-Bereich lägen allerdings unter den Erwartungen. Die Aktie brach um 19,9 Prozent auf 277 Pence ein.

Die Air France hat ihren operativen Gewinn im abgelaufenen Quartal um 85,5 Prozent gesteigert, nachdem das Ergebnis vor einem Jahr in Folge der Anschläge vom 11. September eingebrochen war. Die französische Fluggesellschaft bezifferte am Montag den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Flugzeugverkäufen für das zweite Geschäftsquartal mit 141 Millionen Euro. Das Ergebnis lag am oberen Ende der Analystenprognosen, die von 100 bis 150 Millionen Euro reichten. Die Fluglinie, die als eine der profitabelsten Europas gilt, bekräftigte ihr Ziel, im laufenden Geschäftsjahr einen höheren operativen Gewinn zu erwirtschaften als im Vorjahr. Die Aktie legte 3,2 Prozent auf 12,50 Euro zu.

Der niederländische Elektronikkonzern Philips hat einen positiven Ausblick auf das laufende vierte Quartal gegeben. Die Umsätze aller Sparten hätten sich im Oktober positiv entwickelt und auch für den November sei man zuversichtlich, so das Unternehmen. Die Aktie legte 3,1 Prozent auf 18,85 Euro zu.

mm02, der fünftgrößte europäische Mobilfunkanbieter hat in den ersten 6 Monaten des laufenden Geschäftsjahres mit einen Vorsteuergewinn von 378 Millionen Pfund die Analystenprognosen übertroffen. Im vergleichbaren Vorjahreszeitraum hatte das britische Unternehmen nur 135 Millionen Pfund vor Steuern verdient. Die Aktie legte 3,4 Prozent auf 53,75 Pence zu.

Gut behauptet präsentierten sich Energietietel. Händler verwiesen auf anziehende Rohölpreise in Zusammenhang mit der Unsicherheit um die UN-Waffeninspektoren im Irak. Im späten Handel präsentierte TotalFinaElf seine Quartalszahlen. Der französische Mineralölkonzern hat im dritten Quartal weniger verdient als im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis lag aber im Rahmen der Analystenerwartungen. Die Aktie ging unverändert bei 139,80 Euro aus dem Handel.

Quelle: ntv.de

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