Marktberichte

Gute Laune bei Club Med Europas Blue Chips schwankten

Die europäischen Blue Chips traten am Dienstag auf der Stelle. Nach gutem Start sorgten Gewinnmitnahmen bei vielen Titeln für rote Kurse. Im Blickpunkt steht vor allem die Aktie von Vivendi und die Ölwerte. Der EuroStoxx50 schloss bei 3.188 Punkten um 0,2 Prozent unter dem Vortagesschluss, für den Stoxx50 ging es 0,8 Prozent auf 3.107 Zähler nach unten.

Die Lage an den Börsen sei zur Zeit sehr volatil, so ein Händler. Am vergangenen Freitag habe man deutlich übertriebene Verluste gesehen, am Montag sei es konsequenterweise wieder nach oben gegangen. Nun sei wohl eine Phase der Stabilisierung angesagt. Wie lange diese anhalte, sei allerdings fraglich, da die Grundprobleme wie der schwelende Konflikt im Nahen Osten und die stagnierende Entwicklung der Unternehmensgewinne nach wie vor da seien.

Nach oben ging es für die Aktie von Vivendi, die 1,7 Prozent auf 30,20 Euro stieg. Zuvor hatte das französisch-amerikanische Medienunternehmen angekündigt, seinen Anteil an seiner Entsorgertochter Vivendi Environnement auf etwas über 40 Prozent von derzeit 63 Prozent zu reduzieren, um so seinen Schulden abzubauen. Auch für die Aktie der Tochter ging es leicht nach oben: um 0,5 Prozent auf 32,65 Euro.

Im Konflikt zwischen der France Telecom und MobilCom könnte in dieser Woche das letzte Kapitel geschrieben werden. Nach Angaben aus verhandlungsnahen Kreisen will die France Telecom in dieser Woche eine Einigung mit den Banken bekannt geben. Grundzüge der geplanten Vereinbarung waren bereits in der vergangenen Woche bekannt geworden. Demnach ist das aus 17 Banken bestehende Konsortium im Rahmen der Refinanzierung der MobilCom-Schulden offenbar zu einem 10-prozentigen Forderungsverzicht bereit. Bei MobilCom stehen Ende Juli Darlehen über 4,7 Milliarden Euro zur Umschuldung an. Die France Telecom-Aktie gab 3,0 Prozent auf 16,30 Euro nach.

Der größte britische Spezialchemiekonzern Imperial Chemical Industries (ICI) hat seine 30-prozentige Beteiligung an Huntsman International früher als erwartet verkauft. Damit werden 295 Pfund in die Kassen gespült, die der Konzern zum Schuldenabbau benutzen will. Die Anleger honorierten diese Aussichten und sorgten für ein Plus von 5,5 Prozent auf 308 Pence.

Beim französischen Pharmariesen Aventis verzögert sich nach eigenen Angaben die Markteinführung von einigen neuen Produkten, von denen erwartet wird, dass sie Blockbuster-Status erlangen könnten. Die Anleger reagierten verärgert und straften die Aktie mit einem Verlust von 5,2 Prozent auf 69,80 Euro.

Der Getränke-Hersteller Coca-Cola will dem französischen Lebensmittelkonzern Danone rund 128 Millionen Dollar im Rahmen einer strategischen Partnerschaft im Bereich Mineralwasser zahlen. Coca-Cola erhalte im Gegenzug 51 Prozent des Gemeinschaftsunternehmens, so die Franzosen. Die Danone-Aktie legte 0,6 Prozent auf 141,00 Euro zu.

Rote Zahlen, die allerdings über den Erwartungen der Analysten lagen, verkündete am Morgen der französische Reiseveranstalter Club Mediterranee. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahres fiel nach Angaben des Unternehmens ein operativer Verlust von 4,0 Millionen Euro an, nachdem im vergleichbaren Vorjahreszeitraum noch ein Gewinn von 34 Millionen Euro in den Büchern gestanden hatte. Analysten hatten mit einem operativen Minus von 10 Millionen Euro gerechnet. Die Aktie legte 4,4 Prozent auf 35.50 Euro zu.

Die Aktien der europäischen Öl-Konzern profitierten von einer Analystenaufstufung. Die Investmentbank Lehman Brothers setze ihre Bewertung der BP-Aktie auf „market underperform“ von zuvor „sell“ nach oben. Die Repsol-Papiere versahen die Analysten mit der Empfehlung „buy“ nach zuvor „ market perform“. Die BP-Aktie stieg 0,2 Prozent auf 541 Pence, für Repsol ging es 4,2 Prozent auf 12,54 Euro nach oben. Aber auch Totalfina Elf konnte 0,1 Prozent auf 159,30 Euro zulegen, Shell ging unverändert bei 491 Pence aus dem Handel und Royal Dutch stiegen 0,4 Prozent auf 56,05 Euro. Der Aufschwung sei weiterhin eine Reaktion auf die Tiefststände vom vergangenen Freitag, so ein Händler. Zudem stünde die Feriensaison vor der Tür und die würden zu Preiserhöhungen für Benzin genutzt.

Quelle: ntv.de

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