EasyJet hebt mit Go ab Eurostoxx am Boden
16.05.2002, 20:40 UhrDie europäischen Blue-Chips notierten am Donnerstag in der Verlustzone. Größte "Spaßbremse" war der Bankensektor dank Societe Generale. Satte Kursgewinne verbuchten dagegen die Papiere von EasyJet.
Der Index rutschte um 0,5 Prozent auf 3.579 Punkte.
Die Societe Generale vermeldete am Morgen für das erste Quartal einen Gewinnrückgang um 24 Prozent auf 511 Millionen Euro und lag damit deutlich unter den durchschnittlichen Analysten-Schätzungen von 537 Millionen Euro. Die Aktie der zweitgrößten französischen Bank hatte in dieser Woche bereits ein Rekordhoch von 81,40 Euro erreicht, am Donnerstag ging es allerdings 4,5 Prozent auf 76 Euro nach unten.
Zahlen legten auch Crdit Lyonnais vor. Unternehmensangaben zufolge fiel der Nettogewinn der französischen Bank im ersten Quartal um 13,3 Prozent auf 226 Mio. Euro. Die Schätzungen von Analysten lagen bei 213 Mio. Euro. Als Grund für den Gewinnrückgang im Vergleich zum Vorjahr nannte Crdit Lyonnais ein schwächeres Investmentbanking-Geschäft. Der Bruttobetriebsgewinn lag bei 479 Mio. Euro und damit leicht unter den Erwartungen. Die Aktie verlor 3,4 Prozent auf 46,51 Euro.
Am Vortag habe es zudem ein nicht so gutes Ergebnis von der Credit Suisse gegeben, so Gert de Mesure von Delta Lloyd Securities. Außerdem habe sich der Bankensektor in den vergangenen Wochen überdurchschnittlich gut entwickelt und sei daher nun anfällig für Gewinnmitnahmen. Zusammen mit den schwachen Zahlen würde das für sinkende Kurse bei den meisten großen Banken-Titeln sorgen und damit auch die europäischen Märkte belasten. Die Bank-Aktien machen rund 20 Prozent der europäischen Marktkapitalisierung aus.
Die britische Billigflug-Airline EasyJet hat den britischen Konkurrenten Go-Fly für 374 Millionen Pfund übernommen und steigt damit zur größten europäischen Billig-Linie noch vor Ryanair auf. Erst vor kurzem hatte EasyJet die geplante Übernahme der Deutschen BA angekündigt. Die EasyJet-Aktie legte 10,9 Prozent auf 502 Pence zu.
Die Aktie der größten spanischen Bank, Santander Central Hispano, wurde von der Ankündigung belastet, SCH plane die Ausgabe von 110 Millionen Aktien, um so den Kauf der deutschen AKB Holding zu finanzieren. Die Aktie gab 2,2 Prozent auf 10,06 Euro nach.
Nach oben ging es dagegen für die Aktie der BT Group, nachdem der größte britische Telekom-Anbieter für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Vorsteuergewinn von 1,273 Milliarden Pfund vermeldete und damit die Analystenerwartungen übertraf. Die Dividende solle bei 2 Pence je Aktie liegen, so BT weiter. Der Schuldenstand sei auf 13,7 Milliarden Pfund reduziert worden und liege damit unter den Planungen von 15 Milliarden Pfund. Die Aktie legte 7,2 Prozent auf 274 Pence zu.
Der größte spanische Telekomkonzern Telefonica hat im ersten Quartal einen Gewinneinbruch um 72 Prozent auf 121,1 Millionen Euro verbucht, die Analystenerwartungen aber dennoch übertroffen. Grund für das Ergebnis seinen vor allem die Wechselkursverluste im Zuge des starken Engagements des Konzers in Argentinien, so Telefonica. Die Aktie legte 1,5 Prozent auf 11,69 Euro zu.
Quelle: ntv.de