Marktberichte

Marconi mit Einbruch Eurostoxx im Aufbruch

Die europäischen Blue Chips haben sich zum Wochenausklang nochmal aufgerafft - trotz eines Kursfiaskos bei Marconi, waren es insbesondere die Technologiewerte die überzeugten und den Gesamtmarkt in die Pluszone hievten. Bis zum Abend legte der Eurostoxx50 knapp 0,6 Prozent auf 3.744 Punkte zu.

Wie schon an den Vortagen bewegt sich der Eurostoxx 50 in einer engen Handelsspanne.Die Seitwärtsbewegung in Europa werde wohl noch eine Zeitlang weitergehen, so Khuram Chaudhry von Merrill Lynch. Der Markt sei gefangen zwischen dem erwarteten Gewinnwachstum der Unternehmen und der Sorge um mögliche Zinserhöhungen.

Allen Marconi-Aktionären dürfte das Lachen nun wohl endgültig vergangen sein. Der britische Telekomausrüster hat nach eigenen Angaben eine Verschlechterung der Marktbedingungen verzeichnet und erwartet vorerst keine Erholung. Die Unsicherheit auf den Märkten werde über März 2003 hinaus und damit länger als erwartet anhalten, so das Unternehmen. Wegen der anhaltend ungünstigen Marktbedingungen sei zudem ein wichtiger Refinanzierungsplan gescheitert, so Marconi weiter. Die Aktie brach daraufhin mehr als 50 Prozent auf 8,50 britische Pence ein.

Gefragt waren hingegen erneut die Aktien der France Telecom, die nach Angaben von Händlern immer noch von dem optimistischen Ausblick, den der Telekom-Konzern am Donnerstag gegeben hatte, profitierten. Für 2002 erwartet die France Telecom ein deutliches Wachstum bei Umsatz und Gewinn im Kerngeschäft. Die Aktie legte 1,8 Prozent auf 33,90 Euro zu.

Einen optimistischen Ausblick gab es auch von der Mobilfunkgesellschaft mmO2. Die Briten gehen davon aus, die Analystenerwartungen eines Vorsteuergewinns von 410 Millionen Pfund für das Jahr 2002 zu schlagen. Die Aktie stieg 5,2 Prozent auf 72 britische Pence.

Auch bei den Mobilfunkausrüstern lief es glänzend. Alcatel war mit einem Zugewinn von 3,5 Prozent auf 16,35 Euro stark gefragt. Nokia verbesserte sich knapp 2 Prozent auf 24,27 Euro und für Phillips ging es knapp 1,5 Prozent auf 32,99 Euro nach oben. Ericsson marschierte sogar 5,3 Prozent in die Pluszone auf 45,80 schwedische Kronen.

Zugewinne verbuchte auch die Aktie von Innogy. Der britische Versorger hat ein Übernahmeangebot des Essener Energiekonzerns RWE angenommen. RWE zahlt 275 Pence je Innogy-Aktie. Für die Innogy-Aktie ging es knapp 1 Prozent auf 270,50 Pence nach oben.

Der weltgrößte Bekleidungseinzelhändler Hennes & Mauritz hat im ersten Quartal seinen Vorsteuergewinn um 107 Prozent auf rund 131 Millionen Euro gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen. Niedrige Preisnachlässe hätten zudem die Bruttogewinnmarge gestützt, so die Schweden weiter. Die Aktie verkaufte sich an der schwedischen Börse ebenfalls gut und stieg rund 13 Prozent auf 213,50 schwedische Kronen.

Einbußen mußten hingegen die Versicherungs-Aktien hinnehmen. Hintergrund waren enttäuschende Geschäftszahlen der Münchner Rück. Der weltgrößte Rückversicherer verzeichnete in 2001 einen kräftigen Gewinneinbruch. Diese Meldung zog den gesamten Sektor mit nach unten. Die britische CGNU verlor 2,3 Prozent auf 734,53 Pence, Prudential gab 2,3 Prozent auf 702 Pence nach und die Swiss Reinsurance büßte 1,4 Prozent auf 155 Schweizer Franken ein.

Der Elektrotechnikkonzern ABB hat am Freitag Spekulationen über eine mögliche Kapitalerhöhung oder Emission einer Wandelanleihe in den kommenden Monaten zurückgewiesen. Es gebe keine Pläne, Eigenkapital aufzunehmen, so ein Sprecher des Unternehmens. Die Aktie fiel trotz des Dementis 2,3 Prozent auf 12,75 Schweizer Franken.

Quelle: ntv.de

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