Marktberichte

France Telecom im Focus Eurostoxx im Minus

Die europäischen Blue Chips beendeten den Tag da, wo sie ihn begonnen haben - in der Minuszone. Die meisten Sektoren, allen voran die Technologiewerte, standen auf der Verliererseite. Auch die zinssensitiven Finanzwerte präsentierten sich schwach. Allerdings konnten kräftige Gewinne der Telekomtitel France Telecom und KPN die Verluste insgesamt etwas abfedern. Der Eurostoxx50 verlor 1,3 Prozent auf 3.747 Punkte.

Die US-Notenbank hatte am Dienstagabend wie erwartet die Leitzinsen unverändert gelassen. Die Währungshüter warnten in ihrer Erklärung erstmals seit 15 Monaten nicht mehr vor einer weiteren konjunkturellen Abkühlung und sprachen stattdessen von einem bedeutenden Wachstumstempo der weltgrößten Volkswirtschaft. Analysten werteten dies als Signal für ein Ende des Zinssenkungszyklus und als Vorbote für höhere Leitzinsen im Jahresverlauf.

Die möglichen Zinsanhebungen würden vor allem die Banken und Versicherer treffen, so ein Händler. Die Aktie der HSBC Holding fiel 4,5 Prozent auf 818 britische Pence, für Prudential ging es ebenfalls 4,5 Prozent auf 714 britische Pence nach unten, Zurich Financials fielen knapp 1 Prozent auf 371,50 Schweizer Franken. Für Axa ging es 3,2 Prozent auf 25,20 Euro nach unten und Fortis fiel 1,1 Prozent auf 25,35 Euro. Der Markt sei so sehr auf die möglichen Zinserhöhungen fixiert, dass ganz vergessen werde, dass das Zinsniveau zur Zeit auf einen unrealistisch niedrigem Niveau sei, so Clive McDonnell, von Standards & Poor.

Zu den großen Gewinnern gehörte dagegen die Aktie der France Telecom, die 5,6 Prozent auf 32,80 Euro zulegte. Einen Zeitungsbericht zufolge wollen die Franzosen ihren Anteil von 26,6 Prozent an dem italienischen Mobilfunkunternehmen Wind verkaufen. Für die Aktie des italienischen Energieversorgers Enel, der die Mehrheit an Wind hält, ging es 0,3 Prozent auf 6,30 Euro nach unten. Man sei nicht von der France Telecom kontaktiert worden, so die Italiener.

Auch ein weiteres Kapitel im Streit zwischen France Telekom und Mobilcom wurde aufgeschlagen. Am Abend hieß es aus Firmenkreisen, dass Mobilcom-Chef Gerhard Schmid seine Verkaufsoption über 33 Prozent an France Telekom am Freitag ausgeübt hat. Die France Telecom wolle die Ausübung der Verkaufsoption allerdings nicht akzeptieren, hieß es weiter. Beide Unternehmen liegen seit Wochen im Streit über die Finanzierungsverpflichtungen, die sich aus einem Kooperationsabkommen für den Aufbau des UMTS-Netzes in Deutschland ergeben. France Telekom ist bislang mit 28,5 Prozent zweitgrößter Aktionär von Mobilcom.

Zulegen konnte auch die niederländische Telekomgruppe KPN, die von der Investmentbank Goldman Sachs auf „market outperform“ von zuvor „market perform“ hochgestuft wurde. Beflügelt wurde die Aktie aber vor allem von der Nachricht, dass der US-Konzern BellSouth seinen Anteil von 9,42 Prozent an den Niederländern für 5,25 Euro je Aktie am Dienstag privat verkauft habe. Die KPN-Aktie war in den vergangenen Wochen unter Druck geraten da befürchtet worden war, BellSouth werde die Aktien auf dem offenen Markt anbieten. Die KPN-Aktie stieg 7,6 Prozent auf 5,68 Euro.

Der britische Musikkonzern EMI will 1.800 Stellen streichen und die Dividende für das laufende Geschäftsjahr auf 8 pence gegenüber 16 pence im Vorjahr kürzen. Die Aktie legte 2,9 Prozent auf 351,80 britische Pence zu.

Der britische Handelskonzern Kingfisher hat seinen Vorsteuergewinn im vergangenen Geschäftsjahr um 5 Prozent auf 560,1 Millionen Pfund gesteigert und damit die Erwartungen von Analysten übertroffen. Experten hatten nur mit einem Gewinn vor Steuern zwischen 525 und 555 Millionen Pfund gerechnet. Die Aktie legte 0,5 Prozent auf 390 britische Pence zu.

Quelle: ntv.de

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