Marktberichte

Filmreife Szenen bei Vivendi Eurostoxx mit Punktlandung

Die europäischen Blue Chips verteidigten am Mittwoch ihr Vortagsniveau - nicht mehr, aber auch nicht weniger sprang für den Eurostoxx 50 heraus. Zum Handelsstart sah das Bild noch erfreulicher aus, rund 1 Prozent ging es zeitweise nach oben, doch im Tagesverlauf schmolzen die Gewinne wieder zusammen. Eurostoxx 50 legte knapp 4 "Pünktchen" auf 3.747 Punkte zu.

Zu den Gewinnern in Europa gehörte die Aktie des weltgrößten Handy-Herstellers Nokia, die 0,5 Prozent auf 23,10 Euro zulegen konnte. Die Finnen werden voraussichtlich am Donnerstag ihre Quartalszahlen präsentieren. In der vergangenen Woche war die Aktie deutlich unter Druck geraten, da viele Anleger mit einem schwachen Ergebnis des Unternehmens gerechnet hatten. Dank der guten Zahlen aus den USA, nehme diese Sorge nun ab, so ein Händler.

Auf der Gewinnerseite standen auch Alcatel, die Aktie des französischen Telekom-Ausrüster verbesserte sich 0,3 Prozent auf 16,03 Euro. Für ASML ging es 2,2 Prozent auf 27,81 Euro nach oben und STMicroelectronics schlossen 1,5 Prozent bei 37,75 Euro über dem Vortagesschluss.

Die Aktie von Philips wurde nach den überraschend guten Quartalszahlen des Vortages gleich von einer ganzen Reihe von Investmenthäusern hochgestuft. Schroder Salomon Smith Barney hob ihre Einstufung für die Aktie der Niederländer auf „buy“ von zuvor „outperform“ an, das Kursziel für die Aktie erhöhten die Analysten auf 42 von zuvor 37 Euro. Dresdner Kleinwort Wasserstein stuften die Aktie ebenfalls auf „buy“ von zuvor „add“ herauf und hoben das Kursziel auf 45 von 40 Euro an. Morgan Stanley behielten ihr „overweight“-Rating bei, erhöhten das Kursziel des Elektronik-Konzern jedoch auf 38 von zuvor 36 Euro. Die Philips-Aktie legte 1,8 Prozent auf 35,40 Euro zu.

Aufregung gab am Dienstagabend bei dem französisch-amerikanischen Medienkonzern Vivendi Universal. Inmitten von Spekulationen um seine eigene Zukunft gab Konzern-Chef Jean-Marie Messier am Dienstag das Ausscheiden von Canal-Plus-Chef Pierre Lescure bekannt. Messier und Lescure waren zuvor über die Strategie für den Bezahlfernsehsender aneinander geraten. Aus Protest gegen die Entscheidung Messiers übernahmen Gewerkschafter am Abend den Sendebetrieb bei Canal Plus. Lescure verabschiedete sich während einer Live-Sendung mit Kusshänden von den Zuschauern. Die Vivendi-Aktie profitierte allerdings von den Streitigkeiten mit einem Plus von 0,4 Prozent auf 39,76 Euro.

Der weltgrößte Zeitarbeitskonzern Adecco hat im ersten Quartal einen Gewinnrückgang vor Amortisation und einmaligen Ereignissen um 38 Prozent auf 101 Millionen Schweizer Franken verbucht, konnte die Erwartungen von Analysten aber dennoch übertreffen, die lediglich mit einem Gewinn von 72 Millionen Schweizer Franken gerechnet hatten. Die Aktie legte 2,1 Prozent auf 109,50 Schweizer Franken zu.

Nach oben ging es auch für die Aktie des Telekommunikationskonzerns Bouygues, nachdem das Unternehmen bekannt gab, es werde sich um eine der französischen UMTS-Lizenzen bewerben. Zudem gab Bouygues Telecom am Mittwoch bekannt, es werde den i-mode-Internet-Zugangs-Standard von NTT DoCoMo innerhalb eines Jahres in Frankreich einführen. Die Aktie legte 3,5 Prozent auf 35,92 Euro zu.

Unter Druck gerieten die britischen Öl-Unternehmen BP und Shell. Hintergrund waren Nachrichten, dass die britische Regierung eine zusätzliche Steuer auf die Gewinne beim Nordsee-Öl plant. Die Aktie von Shell büßte daraufhin 1,6 Prozent auf 509,48 britische Pence ein, BP verlor 1,2 Prozent auf 598,80 britische Pence ein.

Quelle: ntv.de

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