Marktberichte

Aufwinde in Fernost Exportboom belebt Asien

Positive Konjunkturdaten und die Entspannung bei den Devisen- und Rohstoffnotierungen bescheren den asiatischen Börsen am Donnerstag einen freundlichen Handelstag. In Japan decken sich die Anleger mit einem Roboterhersteller ein. Der Leitindex in Shanghai verliert.

Ansehnliches Exportplus: Hongkong bleibt dennoch vorsichtig.

Ansehnliches Exportplus: Hongkong bleibt dennoch vorsichtig.

(Foto: REUTERS)

Ansehnliche Wirtschaftsdaten und die moderate Erholung beim Euro und bei den Energierohstoffen haben den asiatischen Börsen am Donnerstag einen freundlichen Handelstag beschert. Zuvor war gemeldet worden, dass Japans Bruttoinlandsprodukt im abgelaufenen Quartal um fünf Prozent gestiegen ist, und dass Chinas Exporte im Mai um über 48 Prozent angewachsen waren. Die Aufschläge blieben aber in den meisten Fällen begrenzt. Insbesondere in China selbst, wo bereits gestern ein Kurssprung stattgefunden hatte, blieben die Marktteilnehmer größtenteils skeptisch

Der japanische Aktienmarkt zeigte sich heute dank guter heimischer Wirtschaftsdaten erholt. Der Nikkei 225, der gestern auf ein neues 6-Monats-Tief abgerutscht war, legte wieder 1,1 Prozent auf 9543 Punkte zu; der breitere Topix stieg um 0,8 Prozent auf 857 Stellen. Die Regierung hatte zuvor erklärt, dass das Bruttoinlandsprodukt des Landes im ersten Quartal höher als erwartet um 5,0 Prozent gestiegen sei.

Die Anleger griffen unter anderem bei den Industriewerten wieder zu. Die Aktie des Roboter-Herstellers Fanuc etwa sprang angesichts der guten Auftragslage im Maschinenbausektor um 6,3 Prozent nach oben. Daneben konnten sich Kobe Steel um 2,3 Prozent und Nippon Steel um 1,3 Prozent verbessern.

Unter den Rohstoffwerten erholten sich Inpex um 3,9 Prozent und Mitsubishi Corp um 2,4 Prozent. Dagegen rutschten Mitsui & Co um 7,8 Prozent ab. Die Handelsgesellschaft ist zu zehn Prozent an der BP-Förderplattform "Deepwater Horizon" beteiligt, die im Golf von Mexico ein ökologisches Desaster verursacht hat.

Uneinheitlich entwickelten sich die Elektronikwerte. Während sich Canon um 0,6 Prozent und Sharp um 0,3 Prozent verteuerten, gaben Sony weitere 1,6 Prozent ab. Im Autosektor stiegen Toyota um 0,6 Prozent und Nissan um 1,3 Prozent.

Zur Situation in Seoul

Der koreanische Aktienmarkt hatte Mühe, sich dem anhaltenden Verkaufsdruck der ausländischen Investoren entgegen zu stemmen. Letztlich gelang dem Kospi dann aber doch noch ein Plus von 0,27 Prozent auf 1652 Punkte. Die Entscheidung der koreanischen Notenbank, den Leitzins unverändert bei 2,0 Prozent zu belassen, hatte Händlerangaben zufolge kaum Auswirkungen auf das Marktgeschehen.

Getrieben wurde der Anstieg vor allem von einer Erholung der Werte aus dem Halbleitersektor. Hier zogen Hynix Semiconductor um 2,6 Prozent an; Samsung Electronics stiegen um 0,4 Prozent. Daneben verteuerten sich unter den Werftbetrieben Daewoo Shipbuilding um 0,6 Prozent; Samsung Heavy gewannen 2,3 Prozent hinzu, nachdem der Schiffsbauer einen Großauftrag aus Griechenland gemeldet hatte.

Die Werte aus dem Umfeld der LG-Gruppe standen allerdings unter fortgesetztem Druck. LG Electronics gaben 2,1 Prozent ab; LG Display fielen um weitere 1,7 Prozent. Und auch die Autowerte wurden heute gemieden. Hier verloren Hyundai Motor 0,7 Prozent; Kia Motors gingen um 1,1 Prozent nach unten.

Hattrick in Hongkong

In Hongkong stieg der Hang Seng Index angesichts der robusten chinesischen Wirtschaftsdaten am Donnerstag den dritten Handelstag in Folge. Allerdings schaffte der Index nur mehr ein leichtes Plus von 0,06 Prozent auf 19.633 Punkte. Gesucht waren unter anderem die Papiere aus dem Ölsektor, die von einer Erholung der Rohölnotierungen profitierten. Hier verbesserte sich die Aktie des Offshore-Spezialisten CNOOC um 2,6 Prozent; PetroChina gewannen 0,6 Prozent hinzu.

Daneben zogen unter den Textilwerten Esprit Holdings dank des wieder robusteren Euro um 3,7 Prozent an; Li & Fung legten 0,7 Prozent zu. Im Telekom-Sektor verteuerten sich China Unicom um 2,6 Prozent; China Mobile gingen um 1,0 Prozent nach oben, nachdem gemeldet wurde, dass sich der Mobilfunkriese an der Nachrichtenplattform "People´s Daily Online" beteiligen wolle.

Herbe Abschläge fanden dagegen bei den Autowerten statt, nachdem bei Geely Auto die Mai-Verkaufszahlen enttäuscht hatten. Geely selbst rutschten um 7,7 Prozent ab; BYD verloren 3,7 Prozent und Dongfeng Motor 4,7 Prozent. Daneben brach die Aktie des Internet-Portalbetreibers TenCent um 7,3 Prozent ein. Hier bezweifeln die Anleger zunehmend, dass sich das bisherige Wachstum des Online-Spiele-Marktes im gewohnten Maße fortsetzen werde.

In China verlor der Shanghai Composite Index 0,8 Prozent auf 2563 Punkte. In Taiwan dagegen zog der TAIEX um 1,6 Prozent auf 7182 Zähler an. Indiens Sensex stieg um 1,4 Prozent auf 16.883 Stellen. In Thailand gewann der SET bislang 0,2 Prozent auf 766 Punkte hinzu.

Quelle: ntv.de

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