Marktberichte

Ausverkauf am Rentenmarkt Fed stützt den Dollar

Die US-Notenbank (Fed) hat den Leitzins für die Vereinigten Staaten am Dienstagabend wie erwartet nicht verändert und keine Lockerung ihrer Geldpolitik signalisiert. Damit bleibt der Schlüsselzins für die Versorgung der US-Kreditwirtschaft bei 5,25 Prozent, mit einer Zinssenkung ist derzeit nicht zu rechnen. Für den Dollar ging es am Mittwoch entsprechend bergauf. Umgekehrt gab der Euro auf bis zu 1,3732 US-Dollar nach, stabilisierte sich aber dann bis zum späten Vormittag bei rund 1,3750 US-Dollar.

Zuletzt hatten neue Spekulationen auf sinkende Zinsen in den USA den Dollar belastet und den Euro über das Wochenende auf Werte über 1,38 US-Dollar gepusht. Da im Dollarraum die Zinsen derzeit höher liegen als in der Euro-Zone (4,0 Prozent), liegt der Zinsvorteil seit geraumer Zeit beim Dollar, da entsprechende Finanzanlagen besser verzinst werden und sich für die Investoren mehr lohnen. Schwache Konjunkturdaten aus den USA und die weiter anhaltende Krise am US-Hypothekenmarkt hatten vor dem Wochenende den Dollar aber massiv in Mitleidenschaft gezogen.

Die Fed hatte am Dienstagabend in ihrem Begleitkommentar zwar die zuletzt hohen Schwankungen an den Märkten und die Krise des US-Immobiliensektors als Risiken für das Wirtschaftswachstum bezeichnet; die Währungshüter gehen jedoch weiterhin davon aus, dass die Inflation das Risiko Nummer eins bleibt und sich die Wachstumsdynamik lediglich verlangsamt hat. "Die Aussage, die dahinter steht ist klar: Vorerst bleiben die Zinsen da, wo sie sind", sagte ein Frankfurter Devisenhändler.

Analyst Ralf Umlauf von der Helaba schrieb in einem Marktkommentar zum Zinsentscheid in den USA: "Per saldo hat die Fed die Inflationsrisiken höher gewichtet als die Gefahren einer konjunkturellen Abschwächung. Damit dürfte unseres Erachtens klar sein, dass die Fed im September keine Lockerung der Geldpolitik in Erwägung zieht." Umlauf hält auch für die dann folgenden Monate eine Zinssenkung für wenig wahrscheinlich. Entsprechende Erwartungen an den Märkten seien nicht gerechtfertigt.

Am Rentenmarkt fielen die Futures kräftig. Der als Gradmesser für die Staatsanleihen in Europa dienende Bund-Future gab rund 50 Ticks auf 112,22 Punkte nach. Die Renditen der Festverzinslichen stiegen wegen der stark abnehmenden Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen kräftig. Die Rendite der dem Bund-Future zugrunde liegenden Bundesanleihe mit zehn Jahren Laufzeit kletterte bis zum späten Vormittag auf mehr als 4,4 Prozent.

Quelle: ntv.de

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