Nikkei legt zu Fernost-Börsen im Plus
28.02.2013, 07:51 Uhr
In Tokio stiegen die Kurse.
(Foto: REUTERS)
Italien bleibt auch an den asiatischen Aktienbörsen der bestimmende Faktor. Sorgte die politische Hängepartie nach der Wahl zu Beginn der Woche noch für deutliche Abschläge, treibt die Erleichterung über das ungebrochene Investorenvertrauen in Italien die Kurse am Donnerstag nach oben.
Die asiatischen Börsen haben sich von dem Schock der Italien-Wahl wieder erholt. Vor allem die zuletzt schwer gebeutelte Börse in Tokio verzeichnete kräftige Gewinne. Die rege Nachfrage bei der ersten Auktion italienischer Staatsanleihen nach der Parlamentswahl beruhigte die Anleger, die wegen der unklaren Mehrheitsverhältnisse und dem starken Abschneiden der Sparkursgegner ein Aufflammen der Euro-Schuldenkrise befürchteten. Gute Vorgaben von der Wall Street sorgten zusätzlich für Kauffreude, nachdem US-Notenbankchef Ben Bernanke seinen Kurs der lockeren Geldpolitik zur Stützung der Konjunktur am Mittwoch bekräftigt hatte.
In Tokio schloss der 225 Werte umfassende Leitindex Nikkei 2,7 Prozent im Plus bei 11.559 Punkten. Damit markierte er seinen größten Tagesgewinn seit drei Wochen. Der breiter gefasste Topix-Index kletterte 2,3 Prozent auf 975 Zähler. Auch die chinesischen Börsen in Shanghai und Hongkong sowie die Märkte in Seoul und Sydney legten mehr als ein Prozent zu, ebenso der MSCI-Index für die Aktien außerhalb Japans.
Nach den jüngsten Verlusten waren Schnäppchenjäger auf der Suche nach günstigen Einstiegsmöglichkeiten und halfen so, die Kurse nach oben zu treiben. "Die Investoren haben nach der Italien-Wahl und wegen des steigenden Yen überreagiert", sagte Hikaru Sato, Analyst bei Daiwa Securities, zur Entwicklung in Tokio. Sein Kollege Stefan Worrall von Credit Suisse in Tokio ergänzte: "Nach den letzten beiden Tagen ist jetzt eine gute Gelegenheit einzusteigen."
Vor allem Exportwerte waren in Tokio gefragt. Ihnen kam auch zugute, dass Ministerpräsident Shinzo Abe wie erwartet mit Haruhiko Kuroda einen Verfechter ultra-laxer Geldpolitik als Nachfolger für den scheidenden Notenbankchef Masaaki Shirakawa nominierte. Damit dürfte die Fortsetzung des Regierungskurses, die Wirtschaftskrise mit einer schnell rotierenden Notenpresse zu bekämpfen, gesichert sein.
Die Aktien des weltgrößten Autobauers Toyota legten 3,5 Prozent zu. Die Papiere des Rivalen Honda verteuerten sich um 3,8 Prozent. Die Anteilsscheine des Kamera- und Bürogeräte-Herstellers Canon schossen um vier Prozent nach oben. Der Elektronikkonzern Toshiba verzeichnete sogar ein Kursplus von mehr als fünf Prozent.
Quelle: ntv.de, jga/DJ/rts