Marktberichte

Nikkei schließt schwächer Fernost-Börsen uneinheitlich

Die asiatischen Aktienmärkte präsentieren sich bei dünnen Umsätzen nervös. Eine milliardenschwere Emission italienischer Staatsanleihen sorgt Händlern zufolge für zusätzliche Unsicherheit. Die schwachen Vorgaben aus den USA sowie Europa tun ihr Übriges.

(Foto: REUTERS)

Die Börse in Tokio ist am Donnerstag mit uneinheitlichen Kursen aus dem Handel gegangen. Zweifel am Erfolg einer für den späteren Tagesverlauf geplanten italienischen Anleiheauktion ließen die Anleger vorsichtig agieren, hieß es.

Der Nikkei sank um 0,3 Prozent auf 8390 Punkte, kam damit aber von zeitweise deutlicheren Verlusten wieder zurück. Der breiter aufgestellte Topix schaffte im späten Verlauf unterdessen den Sprung ins Plus und schloss mit einem Aufschlag von 0,5 Prozent bei 722 Zählern. Die Aktienmärkte in Südkorea, Taipeh und Singapur notierten kaum verändert. In Hongkong und Shanghai zeichnete sich keine einheitliche Tendenz ab.

"Wenn die italienische Anleiheauktion gut verläuft, dürfte das den Nikkei stärken", erwartete ein Analyst von Tachibana Securities. Am Mittwoch verkaufte Italien bereits Kurzläufer, die am Markt gut aufgenommen wurden. Das Land musste deutlich niedrigere Zinsen zahlen als in den vergangenen Wochen.

Daraufhin sanken die Renditen italienischer Staatsanleihen zunächst. Die Erleichterung über den positiven Verlauf der Auktion ließ aber bald nach. Zweifel daran, dass Italien am Donnerstag Papiere mit längeren Laufzeiten zu ähnlich günstigen Bedingungen am Markt unterbringen wird, ließen die italienischen Renditen wieder Richtung 7 Prozent anziehen. Diese Marke gilt unter vielen Volkswirten als kritisch.

Exporteure verlieren

Vor allem die Titel exportorientierter Unternehmen mit einem hohen Geschäftsanteil in Europa mussten Einbußen hinnehmen. Fast alle konnten ihre Verluste bis Handelsende aber wieder eingrenzen: Die Aktien des Elektronikkonzerns Sony schlossen kaum verändert, Canon verloren 0,4 Prozent und Honda 0,8 Prozent. Der Roboter-Hersteller Fanuc ging mit minus 0,5 Prozent aus dem Handel.

Sharp bauten die Vortagesverluste weiter aus und gaben um 3,2 Prozent nach. Der Elektronikkonzern wird zusammen mit der südkoreanischen Samsung und fünf anderen asiatischen Firmen einen Ausgleich von 553 Mio. Dollar wegen illegaler Preisabsprachen bei LCD-Geräten in den USA zahlen

Sorgen über die Finanzsituation von Elpida Memory drückten die Aktie 5,1 Prozent ins Minus. Die Tageszeitung "Asahi Shimbun" hatte berichtet, dass der Chiphersteller Staatshilfen erst verzögert zurückzahlen will.

Während Exportwerte und Zykliker unter Druck standen, waren defensive Werte aus den Pharma - und Versorgersektoren überwiegend gesucht. Takeda Pharmaceutical gewannen 0,9 Prozent, East Japan Railways und Tokyo Gas ebenfalls jeweils 0,9 Prozent.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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