Marktberichte

Griechen-Hilfe als Dax-Auftrieb Festerer Start erwartet

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(Foto: picture alliance / dpa)

Am Donnerstag verleiht allein die Aussicht auf ein neues Rettungspaket für Griechenland dem Dax Auftrieb. Und so deutet nach dem Beschluss auf dem Euro-Sondergipfel alles darauf hin, dass der Aktienindex im Plus startet. Ernüchterung soll sich erst in der nächsten Woche einstellen.

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Die Erleichterung über das neue Rettungspaket für Griechenland sollte den Dax laut Händlern im Plus starten lassen. Schon am Donnerstagabend hatte die sich beim Euro-Gipfel abzeichnende Einigung Anleger in Kauflaune versetzt. Das deutsche Börsenbarometer schloss ein Prozent höher bei 7290 Punkten.

Unterstützt werden dürfte der deutsche Aktienmarkt zum Wochenschluss auch von den guten Vorgaben aus Amerika und Asien. Ermutigende Zahlen von Morgan Stanley sowie die Hoffnung auf eine Lösung der europäischen Schuldenkrise hatten an der Wall Street für deutliche Kurszuwächse gesorgt.

Im Blick haben dürften die Anleger am deutschen Aktienmarkt neben der Berichtssaison in den USA auch den am Vormittag erwarteten Ifo-Geschäftsklimaindex für Juli.

Ernüchterung erst nächste Woche

"Der positive Schwung nach dem EU-Schuldengipfel dürfte sich noch ins Wochenende ziehen", sagt ein Händler. Die Probleme dahinter würden erst ab kommender Woche in den Vordergrund treten. Lediglich bei Banken sei ab dem Mittag mit Gewinnmitnahmen zu rechnen. Hier waren am Vortag Titel wie Unicredit um rund 10 Prozent und Commerzbank um 9 Prozent gestiegen.

Die Zahlen von Microsoft und AMD vom Vorabend hätten für deutsche Titel kaum Aussagekraft, heißt es am Markt. Auch die positive Performance der Asien-Börsen am Morgen sei eher als Nachschlag auf die Rally in Europa zu werten. Mit Dividendenabschlag von 0,55 EUR werden Südzucker gehandelt.

Ernüchterung über den EU-Schuldengipfel erwarten sich Händler erst ab kommender Woche. "Vom Barwert her wird der Schuldenschnitt den Griechen nur rund 20 Milliarden Euro Ersparnis bringen", betonte ein Analyst: "Das ist zu wenig". "Zudem wird die Frage aufkommen, was die Griechen eigentlich dafür tun", ergänzte ein Händler. Hier sei absolut kein Fortschritt zu erkennen. Der Präsident des Münchner Ifo-Instituts, Hans-Werner Sinn, bezeichnete die Maßnahmen gegenüber der "FAZ" als "Erpressung" Deutschlands.

Beim Ifo-Index für Juli rechnet der Konsens mit einem leichten Rückgang auf 113,8 nach 114,5 Punkte. Schwächere Aussichten für die Weltkonjunktur sowie die fortdauernde Schuldenkrise im Euroraum dürften im Juli die Stimmung auch in deutschen Unternehmen eingetrübt haben. Techniker sehen den Dax bei 7.270 Punkten gut unterstützt.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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