Marktberichte

8000 Punkte im Visier Finanzwerte schieben Dax

Der Frankfurter Aktienmarkt hat sich am letzten Handelstag der Woche freundlich präsentiert. Grund war die Bekanntgabe eines Rettungsplans der US-Regierung für die in Schwierigkeiten geratenen Subprime-Schuldner. Der Dax überwand im Verlauf die Marke von 8000 Punkten, fiel dann aber wieder etwas zurück und ging mit einem Plus von 0,6 Prozent mit 7990,19 Punkten aus dem Handel. Der MDax legte 1,3 Prozent auf 9954,73 Zähler zu. Auch bei den Technologiewerten ging es aufwärts, der TecDax gewann 0,6 Prozent auf 984,26 Punkte.

"Der Plan macht den Weg dafür frei, dass die USA nicht in eine Rezession schlittern", sagte ein Börsianer. "Die Marktteilnehmer erwarten jetzt zumindest für die nächste Zeit nicht mehr ganz so böse Überraschungen", ergänzte Bernd Schmitz von der NordLB. Dem Plan von US-Präsident George W. Bush zufolge sollen die Zinsen von 1,2 Mio. Hausbesitzern für fünf Jahre eingefroren und die Kredite umfinanziert werden können.

Aktuelle Konjunkturdaten aus den USA sorgten für keinen neuen Schwung. In den USA sind trotz schwächerer Konjunktur im November 94.000 Jobs hinzugekommen und damit mehr als erwartet. Die Arbeitslosenquote blieb bei 4,7 Prozent stabil, wie das US- Arbeitsministerium mitteilte. Fachleute hatten im Schnitt mit einem Plus von um die 80.000 Stellen im November gerechnet. Das von der Universität Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen lag mit 74,5 Punkten leicht unter den von Analysten erwarteten 75 Punkten.

Händler klagten aber über die relativ geringen Umsätze. "Die Anleger fangen an, langsam aber sicher ihre Bücher für das Jahr zu schließen", sagte einer von ihnen. Die Herabstufung des Dax durch Goldman Sachs wurde gelassen aufgenommen. Händler verwiesen darauf, dass der Dax im Vergleich zu den von Goldman Sachs empfohlenen Indizes in diesem Jahr ohnehin deutlich zugelegt hat. Der Leitindex tendiert derzeit rund 20 Prozent über dem Vorjahresschluss.

M üchener Rück gefragt

Gesucht waren die Aktien der M ünchener Rück, die 5,1 Prozent zulegten. Händler verweisen auf den Einstieg des für sein aggressives Vorgehen bekannten schwedischen Finanzinvestors Cevian Capital, der bei dem weltweit zweitgrößten Rückversicherer gutes Potenzial sieht.
Auch Banken-Titel legten nach guten Vorgaben aus den USA zu. Commerzbank verteuerten sich um 0,9 Prozent, während Deutsche Bank 0,7 Postbank stiegen um 0,5 Prozent. Hypo Real Estate legten 1,8 Prozent. Schlusslicht im Dax waren nach einer Analysten-Herabstufung die Papiere der Deutschen Börse mit einem Minus von 4,1 Prozent.

Im MDax zogen die Aktien von Vossloh 9,7 Prozent an, nachdem der Verkehrstechnikkonzern für das nächste Jahr seine Umsatz- und Gewinnprognosen angehoben hatte. EADS trotzen schlechten Nachrichten und gewinnen 0,7 Prozent. Die indische Regierung hatte die Bestellung von Militärhubschraubern storniert, der Auftrag hatte ein Volumen von 600 Mio. US-Dollar.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen