Marktberichte

Inside Wall Street Football und Bikini

In den USA sahen mehr als 106 Millionen Menschen das Football-Endspiel.

In den USA sahen mehr als 106 Millionen Menschen das Football-Endspiel.

(Foto: REUTERS)

Während die amerikanischen Börsen in eine Korrektur schlittern – nach einer Rallye von 70 Prozent seit März weder überraschend noch Besorgnis erregend –, suchen Anleger weiter nach Zeichen für eine wirtschaftliche Erholung. Auf dem Arbeitsmarkt sieht es düster aus, am Bau auch, und die Quartalssaison ließ zu wünschen übrig. Gute Nachrichten kommen hingegen aus der Werbebranche.

Die zwei wichtigsten Ereignisse im amerikanischen Medien- und Werbekalender zeigen, dass Corporate America trotz verhaltener Umsatz- und Gewinnentwicklung wieder stärker in Werbung und Marketing investiert. Beim Super Bowl, dem Endspiel um die Football-Meisterschaft mit mehr als 106 Millionen Zuschauern in den USA (und weiteren Millionen weltweit), waren die Werbespots schon eine Woche vor Anpfiff ausverkauft – zu einem Stückpreis von 2,8 Millionen Dollar pro 30 Sekunden.

Damit war die Werbung im wichtigsten amerikanischen TV-Ereignis zwar etwas billiger als im Vorjahr, als ein Spot von einer halben Minute noch 3 Millionen gekostet hatte. Doch angesichts der wirtschaftlichen Entwicklung in den vergangenen zwölf Monaten ist das eine moderate Anpassung.

Wichtigster Werbekunde beim Super Bowl war – wie immer – die Brauerei Anheuser-Busch InBev mit den Marken Budweiser und BudLight. Interessant hingegen, wer im Getränkesektor fehlte: PepsiCo schaltete erstmals seit 23 Jahren keine Spots, was natürlich der Konkurrenz half. Coca-Cola legte sich mächtig ins Zeug und landete mit zwei Spots über jeweils eine volle Minute weit oben in der Zuschauergunst.

Ebenfalls nicht dabei: General Motors. Bereits im vergangenen Jahr hatte der einst starke Werbepartner des Super Bowl entschieden, angesichts der Krise im Konzern keine derart teuren Spots zu schalten. Entsprechend mehr sah man von Toyota, Honda, Hyundai, aber auch von der Chrysler-Marke Dodge, die sich nach einer Pause zurückmeldete.

Interessant in der Krise: Die Job-Webseiten Monster.com und CareerBuilder.com schalteten auffällige Spots. Arbeitsplätze schaffen können sie zwar nicht, vermitteln aber schon.

Nur drei Tage nach dem Super Bowl gab's das nächste Medienereignis: Models am Strand mit wenig Sachen an. Die legendäre "Swimmsuit Edition" des amerikanischen Sportmagazins "Sports Illustrated" (SI) kommt regelmäßig auf die zweitgrößten Zuschauerzahlen – direkt nach dem Super Bowl. Im vergangenen Jahr lasen 60 Millionen Verbraucher das Heft, die zugehörigen Model-Videos auf der SI-Webseite wurden 46 Millionen Mal abgerufen.

Die "Swimsuit Edition" beschert dem SI-Imperium satte 7 Prozent der jährlichen Anzeigeneinnahmen und sorgt damit regelmäßig für einen guten Start in das neue Geschäftsjahr. Die aktuelle Ausgabe soll 15 Prozent mehr erwirtschaftet haben als das Vorjahres-Heft.

Das Magazin, das zur Time-Warner-Gruppe gehört und unter anderem für Heidi Klum und Elle McPherson ein wichtiges Karriere-Sprungbrett war, soll in diesem Jahr Werbekunden zurückbringen, die in den letzten Jahren immer spärlicher auf Magazine und verstärkt auf das Internet gesetzt haben. Die Chancen stehen gut, dass der Bikini-Nummer zumindest ein paar starke Wochen folgen. Denn in wenigen Tagen beginnen die Olympischen Spiele in Vancouver, und das dürfte die Auflage hoch halten.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen