Run auf die Rohstoffe Gold mit Allzeithoch
06.10.2009, 15:23 UhrDer schwache Dollar hat am Dienstag Anleger bei Rohstoffen zugreifen lasen. Auslöser für die Schwäche der US-Währung waren Spekulationen über ein neues Zahlungsmittel im Rohölhandel sowie die Leitzinsanhebung in Australien.
Der Goldpreis kletterte auf einen neuen Rekordstand. Die Dollarschwäche trieb den Preis für eine Feinunze (etwa 31 Gramm) in der Spitze auf 1036,40 US-Dollar. Damit wurde die alte Rekordmarke vom März 2008 bei 1030,80 Dollar übertroffen. Spekulationen über eine angebliche Ablösung des US-Dollar als Fakturierungswährung für Rohöl hatten den Dollar am Morgen unter Druck gesetzt und den Goldpreis entsprechend in die Höhe getrieben. Zusätzlich stützt nach Einschätzung der Commerzbank die robuste physische Nachfrage in Indien im Vorfeld wichtiger religiöser Feiertage und der Hochzeitssaison.
Die Spekulationen um die Rolle der US-Währung im Rohstoffgeschäft wurden von einem Bericht der britischen Tageszeitung "The Independent" angeheizt. Demnach erwägen die arabischen Golfstaaten, den Dollar im Rohölhandel durch einen Korb aus Währungen und Gold zu ersetzen. Die Ölstaaten dementierten den Bericht zwar, Experten sprachen jedoch von einem psychologischen Effekt. "Das reiht sich in eine Reihe von Versuchen ein, die Rolle des Dollar als Weltleitwährung zu schwächen", sagte Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch.
Das Fass US-Öl der Sorte WTI verteuerte sich um 1,3 Prozent auf 71,33 Dollar. Nordseeöl der Sorte Brent notierte 1,4 Prozent höher bei 68,91 Dollar je Fass. Die Notierungen für Öl und Dollar entwickeln sich häufig gegenläufig. Dies hat seine Ursache zum einen in spekulativen Umschichtungen zwischen den beiden Anlageklassen. Zudem verbilligt ein schwacher Dollar Öl für Konsumenten außerhalb der USA, was die Nachfrage tendenziell anschiebt.
Ähnlich begründeten Analysten auch den Preisanstieg bei Industriemetallen. Kupfer verteuerte sich um ein Prozent auf 6064 Dollar je Tonne. Auch die Notierungen für Aluminium, Nickel und Zink legten jeweils rund ein Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts/dpa