Marktberichte

Und was sagt Yellen? Gold und Kupfer verlieren Glanz

Das Warten auf die Aussagen der Fed-Chefin Yellen zur weiteren Geld- und Zinspolitik bestimmen die Rohstoffmärkte.

Das Warten auf die Aussagen der Fed-Chefin Yellen zur weiteren Geld- und Zinspolitik bestimmen die Rohstoffmärkte.

(Foto: REUTERS)

An den Edelmetallmärkten gibt es Bewegung: Gold gibt leicht nach, Kupfer nimmt seine Talfahrt aus Angst vor einer Kreditklemme in China wieder auf. Doch auch an den Rohstoffmärkten warten alle auf eines: Was sagt Fed-Chefin Yellen zur Geld- und Zinspolitik der US-Notenbank?

Am Goldmarkt haben am Mittwoch viele Anleger die Krim-Krise beiseitegeschoben und ihre Bestände reduziert. Eine Feinunze des Edelmetalls kostete mit 1339,40 Dollar 1,3 Prozent weniger als am Vortag. "Dies ist zum einen dem vorläufigen Auspreisen der Krim-Krise und dem damit verbundenen höheren Risikoappetit der Marktteilnehmer geschuldet", stellte Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann fest. Zum anderen lasse die Attraktivität des Goldes auch angesichts niedriger Inflationszahlen in den USA nach. Zudem wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed am Abend ihre Wertpapierkäufe reduziert, was das Inflationsrisiko weiter senkt.

Rohöl (Brent)
Rohöl (Brent) 65,67

Schon im vergangenen Jahr hatte Gold seine Funktion als Inflationsschutz verloren. Erst mit der Krim-Krise war in den vergangenen Wochen das gelbe Metall wieder populärer bei institutionellen Anlegern geworden. Insgesamt hat der Goldpreis in diesem Jahr schon zwölf Prozent gewonnen, nachdem er 2013 um 28 Prozent abgestürzt war.

Auch der Kupferpreis hat am Mittwoch an der Londoner Terminbörse seine Talfahrt wieder aufgenommen. Eine Tonne des im Bau  benötigten Metalls verbilligte sich um bis zu 2,5 Prozent auf 6321,00 Dollar und kostete damit so wenig wie zuletzt im Juli 2010. Laut Händlern hat die drohende Pleite eines chinesischen Baukonzerns, der bei inländischen Banken mit Milliarden von Yuan in der Kreide steht, die Ängste vor einer Kreditklemme wieder angeheizt. In China wird Kupfer bei Krediten häufig als Sicherheit gestellt. "Die Angst geht um, dass die Gläubiger ihr Kupfer verkaufen, um doch noch an ihr Geld zu kommen", sagte ein Händler.

Ölmarkt wartet auf Yellen-Aussagen

Vor wichtigen Aussagen zur US-Konjunktur sind auch die Ölpreise am Mittwoch leicht gefallen. Nordseeöl der Sorte Brent verbilligte sich um ein Prozent auf 105,71 Dollar je Barrel. "Die Krim-Krise hat im Moment keinen großen Einfluss mehr auf die Preisgestaltung", sagte ein Händler. Zu Beginn des Streits hatte der Preis stark angezogen, da Anleger einen Versorgungsengpass in Europa befürchteten. Russisches Gas wird über die Ukraine in den Westen geleitet.

US-Leichtöl der Sorte WTI notierte mit 99,86 Dollar nahezu unverändert. Zwar waren die Bestände an Rohöl in den USA laut Energieministerium in der vergangenen Woche überraschend stark gestiegen. Doch zeigten die Daten auch, dass am Verteiler-Knotenpunkt Cushing - das Angebot dort ist für den WTI-Preis entscheidend - die Ölbestände um eine Million Barrel gesunken sind. Zudem teilte der Betreiber der Seaway-Pipeline mit, schon Ende Mai/Anfang Juni eine zweite Leitung, über die Öl von Cushing an die Golfküste gepumpt wird, in Betrieb nehmen zu können. Einige Analysten hatten mit einem späteren Termin gerechnet.

Mit Spannung warten die Märkte auf die geldpolitischen Entscheidungen der US-Notenbank, die am Abend veröffentlicht werden sollen. Vor allem die Pressekonferenz von Notenbankchefin Janet Yellen könnte die Märkte bewegen. Yellen und die anderen Währungshüter entscheiden, ob die milliardenschweren Anleihekäufe der US-Notenbank wie erwartet weiter gedrosselt werden.

Quelle: ntv.de, bad/dpa/DJ

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