Marktberichte

Größter Tagesverlust seit Jahren Goldpreis schmiert ab

Ermutigende Konjunkturdaten erwischen die Konjunkturpessimisten an den Rohstoffmärkten auf falschem Fuße. Der Goldpreis bricht seine Kletterpartie endgültig ab und fällt deutlich unter 1800 Dollar. Frische Lagerdaten belasten hingegen den Ölpreis.

Starke Ausschläge beim Goldpreis.

Starke Ausschläge beim Goldpreis.

(Foto: dpa)

Der Goldpreis ist am Mittwoch nach unerwartet guten Konjunkturdaten aus den USA massiv abgerutscht. Er fiel deutlich unter das Rekordhoch vom Vortag. Teilweise befand sich der Preis wie im freien Fall.

Am Abend notierte der Preis für eine Feinunze rund vier Prozent oder 73,40 US-Dollar im Minus bei 1756,20 US-Dollar. Zwischenzeitlich fiel der Preis bis auf 1750 US-Dollar. Damit markierte der Goldpries den stärksten Tagesverlust seit dem Frühjahr 2008. Am Dienstag war der Goldpreis noch auf ein Rekordhoch bei 1911,46 Dollar gesprungen.

Ein unerwartet starker Anstieg der Auftragseingänge in der US-Industrie habe die Unsicherheit der Anleger gedämpft, sagten Händler. An den Finanzmärkten habe umgehend ein massives Umschichten eingesetzt. Investoren hätten im großen Stil Gold verkauft und an den Aktienmärkten investiert. Am Markt kursierten zudem vage Gerüchte, dass finanziell angeschlagene Staaten der Eurozone wie zum Beispiel Griechenland oder Portugal Teile ihrer Goldreserven verkaufen würden.

Experten rechnen trotz des starken Einbruchs vorerst aber nicht mit einem Ende der Rekordjagd beim Goldpreis. Der Stimmung der Investoren an den internationalen Finanzmärkten sei weiter extrem nervös, sagten Händler. Das gelbe Edelmetall sei nach wie vor als "sicherer Hafen" bei den Anlegern gefragt. Hierfür spreche auch die jüngste Herabstufung der Kreditwürdigkeit Japans durch die Ratingagentur Moody's. Mit der Entscheidung habe der japanische Yen an Attraktivität als besonders sichere Anlagemöglichkeit eingebüßt, urteilte die Commerzbank.

Lagerdaten drücken Ölpreis

Auch der Ölpreis gab am Mittwoch nach, nachdem das US-Energieministerium einen Anstieg seiner Benzinlagerbestände gemeldet hatte. Die Rohölvorräte waren zwar überraschend zurückgegangen, doch half dies dem Ölpreis nur vorübergehend.

An der Nymex verlor der nächstfällige Oktober-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI 0,3 Prozent bzw. 0,28 US-Dollar auf 85,16 Dollar. Der Oktober-Kontrakt auf Brent stieg an der ICE um 0,8 Prozent bzw. 0,84 US-Dollar auf 110,15 US-Dollar.

Die Rohölvorräte der USA verringerten sich in der Vorwoche um 2,2 Mio. Barrel, während Analysten eine Zunahme um 1,3 Prozent erwartet hatten. Die Benzinlagerbestände erhöhten sich um 1,36 Mio. Barrel. Hier war ein Rückgang um 0,9 Mio. Barrel erwartet worden. Bei Mitteldestillaten wurde ein Anstieg um 1,7 Mio. Barrel verzeichnet, der über der Prognose von plus 0,7 Mio. Barrel lag.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/rts

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