Trotz Fed-Spekulationen Goldpreis zieht etwas an
13.11.2013, 17:33 Uhr
Es ist nicht immer alles Gold, was glänzt.
(Foto: picture alliance / dpa)
Spekualtionen um einen baldigen Ausstieg der Fed aus der lockeren Geldpolitik lassen Gold-Anleger kalt. Rohstoffexperten sprechen allerdings von einer "technischen Reaktion". Auch Öl ist teurer. Hier stehen die Lagerbestände im Fokus.
Spekulationen auf eine Drosselung der Wertpapierkäufe durch die Fed noch in diesem Jahr haben die Anleger am Goldmarkt kalt gelassen. Gold verteuerte sich um 0,6 Prozent auf 1274 Dollar je Feinunze.
Der Notenbankchef von Atlanta, Dennis Lockhart, hatte am Vortag eine Drosselung der Wertpapierkäufe schon ab Dezember nicht ausgeschlossen. Bislang wendet die Fed monatlich 85 Milliarden Dollar für den Erwerb der Papiere auf. Viele Anleger rechnen erst für Anfang nächsten Jahres mit einer Straffung der Geldpolitik.
Sollte die Fed die Geldschleusen nicht mehr ganz so weit offen halten, würde Gold als Inflationsschutz an Attraktivität verlieren. Diese Aussicht hat den Goldpreis schon seit Wochen belastet. Daher sprachen Händler in London von einer technischen Reaktion. "Gold hat in diesem Jahr schon so viel an Wert verloren, dass das jetzt nur eine technische Korrektur ist", erklärte ein Händler. Gold hatte zum Jahresende 2012 noch 1674 Dollar gekostet.
Ölpeise steigen
Auch Öl ist teurer. Am Nachmittag lag der Preis für ein Barrel (159 Liter) der US-Sorte WTI mit Auslieferung im Dezember bei 94,89 Dollar und damit 1,3 Prozent mehr als am späten Dienstagabend. Der Preis für Nordseeöl der Sorte Brent erholte sich ebenfalls um 0,9 Prozent auf 106,90 Dollar.
Nach Einschätzung von Experten hatte die Aussicht auf weiter steigende US-Ölreserven und ein stärkerer Dollar den US-Ölpreis am Dienstagabend um etwa zwei Dollar nach unten gedrückt. Zeitweise fiel der US-Ölpreis auf den tiefsten Stand seit Juni.
Im weiteren Handelsverlauf dürften die Lagerbestände an Rohöl in den USA weiter das bestimmende Thema am Ölmarkt sein, sagten Händler. Die Anleger warten auf die neuen Daten der US-Regierung. Experten rechnen mit dem achten Anstieg in Folge. Zuletzt waren die Ölpreise wegen der Entwicklung der US-Ölvorräte mehrfach gesunken. Hohe Reserven sprechen für eine wachsende Förderung von Rohöl in den USA. Außerdem verteuert ein steigender US-Dollar Rohöl außerhalb des Dollarraums und bremst somit die Nachfrage.
Kupferpreis auf Drei-Monats-Tief
Die Furcht vor einem Überangebot belastete derweil den Kupferpreis. Eine Tonne des Industriemetalls verbilligte sich an der Londoner Terminbörse um bis zu 1,5 Prozent auf 7016 Dollar und notierte damit so niedrig wie zuletzt am 8. August. "Im Markt halten sich hartnäckig Gerüchte, dass die chinesische Regierung ihr Wachstumsziel für 2014 auf sieben Prozent nach unten revidieren könnte", erklärten die Analysten der Commerzbank den Preisrückgang. Händler in London verwiesen zudem darauf, dass derzeit mehr Kupfer produziert wird als benötigt.
China gilt als Hauptkonsument von Kupfer. In den ersten neun Monaten legte die chinesische Wirtschaft um 7,7 Prozent zu. Erst in der vorigen Woche hatte die Regierung ihr Wachstumsziel mit 7,5 Prozent für dieses Jahr bestätigt und erklärt, für einen stabilen Arbeitsmarkt einen BIP-Anstieg von mindestens 7,2 Prozent zu benötigen.
Analysten rechnen im Schnitt für das laufende Jahr mit einem Kupfer-Überschuss von 182.000 Tonnen und für 2014 mit einem nochmaligen Anstieg auf 328.000 Tonnen.
Quelle: ntv.de, DJ/rts