Marktberichte

Kaum zu fassen Griechenland holt Dax ein

Am deutschen Aktienmarkt kehrt am ersten Handelstag nach Ostern die Sorge um die Kreditwürdigkeit Griechenlands zurück. Der Konjunkturoptimismus in den USA nach starken Arbeitsmarktdaten ist jedoch stärker und hält den Dax im Plus.

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(Foto: REUTERS)

Nach einem zwischenzeitlichen Formtief hat sich der deutsche Aktienmarkt wieder den Bullen auf dem Parkett zugewandt und hat mit einem neuerlichen Tagesplus geschlossen. Im Fokus des umsatzschwachen Handels standen vor allem Konjunkturtitel.

Der Dax ging mit einem Plus von 0,3 Prozent auf 6252,21 Punkten aus dem Handel. Der MDax gewann 0,9 Prozent auf 8380,2 Punkte. Der TecDax legte 1,6 Prozent zu auf 838,34 Punkte.

Im Nachmittagshandel trieben sinkende Kurse an den US-Börsen kurzzeitig Sorgenfalten auf die Börsianerstirn. Anlass für die Zurückhaltung waren die wieder deutlich höheren Kosten für Kreditausfallversicherungen griechischer Anleihen. Die Kosten dieser Credit Default Swaps sind von 349 auf einen neuen Rekordstand von 406 Basispunkten Aufschlag zur 10jährigen Bundesanleihe gestiegen. Das zuletzt in der Aktieneuphorie verdrängte Thema Griechenland stehe wieder im Fokus, so ein Börsianer.

Dass sich der Markt bis Börsenschluss doch klar in die Gewinnzone vorarbeiten konnte, lag neben kleiner werdenden Minuszeichen in den USA auch an den starken Daten zum US-Arbeitsmarkt vom Freitag, die wegen des Osterfestes erst am Dienstag in Deutschland verarbeitet werden konnten.

Konjunkturtitel gesucht

Die Gewinnerliste wurde von konjunktursensiblen Aktien angeführt, allen voran MAN. Die Papiere des Lkw-Bauers legten trotz Dividendenausschüttung von 25 Cent um 3,8 Prozent zu. Die Erwartung einer konjunkturellen Erholung trieb darüber hinaus auch die Aktien der Stahlhersteller. Salzgitter gewannen 2,7 Prozent, ThyssenKrupp 1,7 Prozent. Auch in der zweiten Reihe verzeichneten die von der Konjunktur abhängigen Papiere überdurchschnittliche Kursaufschläge. Hierzu zählen Klöckner & Co, Krones, Lanxess, Bauer und Heidelberger Druck, die zwischen 1,6 Prozent und 4,5 Prozent zulegten.

Eine gute Nachfrage sowohl nach den Bezugsrechten für die neuen Aktien aus der Kapitalerhöhung als auch nach den alten Aktien stützte die VW-Vorzüge. Diese legten um 1,6 Prozent zu. Sich häufende Berichte um eine gegenseitige Kapitalbeteiligung zwischen Daimler, Renault und Nissan Motor ließen zwar in Paris die Renault-Aktie um 3,8 Prozent anziehen. Daimler-Aktien reagierten hingegen mit einem Plus von 0,3 Prozent verhalten.

Allianz stiegen um 1,3 Prozent und Munich Re um 0,7 Prozent. Die Bank J.P. Morgan hat die Kursziele für beide Versicherer erhöht.

Starke Chiptitel

Starke Gewinne verbuchten auch die Papiere von Infineon mit einem Kursplus von 2,5 Prozent. Die Citigroup hat das Kursziel für die Aktie des Chipherstellers von 5,40 auf 6,40 Euro angehoben, Cheuvreux schraubt es von 5,50 auf 6,00 Euro. Zusätzlich gestützt wird der Sektor durch einen guten Ausblick des südkoreanischen Elektronikgiganten Samsung auf das erste Quartal.

Von der guten Stimmung unter den Chipwerten profitierte im TecDax auch die Aktie von Aixtron, die 4,1 Prozent zulegte. Aixtron stellt Anlagen für die Produktion von LED her. Diese werden zunehmend für die Hintergrundbeleuchtung von LCD-TV eingesetzt. Mit seinen Edge-Light-Fernsehern war Samsung einer der ersten Anbieter, der auf diese Form der Hintergrundbeleuchtung gesetzt hat.

Auf ein neues Jahreshoch kletterten ebenfalls im TecDax die Papiere von Dialog Semiconductor. Marktteilnehmer begründen die Gewinne mit dem Erfolg des Apple iPad, das zum Verkaufsstart mehr als 300.000 Mal über die Ladentheken gegangen ist. Dialog sei als Zulieferer von Apple an dem Erfolg beteiligt. Mit einem Gewinn von 9,2 Prozent waren die Aktie stärkster TecDax-Gewinner.

Charttechnisch ausgelöste Käufe trieben Singulus um 5,8 Prozent. Anleger setzen nach Einschätzung von Händlern auf einen Ausbruch über die Hürde von 6 Euro. SMA Solar verteuerten sich um 6,2 Prozent. Die Bank HSBC hat das Kursziel für die Aktie um 5 auf 105 EUR erhöht und rät weiter zum Übergewichten der Aktie im Portfolio.

Quelle: ntv.de, nne/DJ/dpa-AFX

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