Marktberichte

Dax auf Achterbahnkurs Hexensabbat

Der Dax schockte die Anleger am Morgen mit einem kurzen, aber heftigen Ausflug unter die 3.000-ermarke. Bei 2.957 Punkten war aber Schluss, danach hatte sich der Index wieder deutlich erholt. Die Hexen am gefürchteten dreifachen Verfallstag blieben damit gnädig gestimmt und bescherten den Anlegern ein versöhnliches Wochenende. Der Dax stieg um 1,9 Prozent auf 3.066 Punkte.

Am Freitag verfielen gleichzeitig Dax-Optionen und -Futures sowie Optionen auf einzelne Aktien. Vor allem professionelle Marktteilnehmer versuchten bereits im Vorfeld des Verfalltermins die Kurse in eine für sie günstige Richtung zu bewegen, um mit möglichst geringen Verlusten aus ihren Termingeschäften zu kommen.

Man dürfe allerdings nicht vergessen, dass die weltweiten Börsen neben dem dreifachen Hexensabbat auch noch mit der schwachen Konjunkturentwicklung, den weiterhin enttäuschenden Unternehmensergebnissen und der Sorge um einem Krieg zwischen den USA und dem Irak zu kämpfen hätten, so ein Händler. Mehr als eine technische Reaktion seien die Kursgewinne daher wohl nicht.

Im Blickpunkt der Anleger stand die Aktie von DaimlerChrysler. Der Autobauer will eigenen Angaben zufolge 50 Prozent des Nutzfahrzeuggeschäfts von Hyundai übernehmen. Außerdem erwerben die Stuttgarter 43 Prozent an der Nutzfahrzeugesparte von Mitsubishi. Die Aktie legte 2,5 Prozent 38,40 Euro ein.

Die französische Scor hat nach eigenen Angaben die Verhandlungen über eine Übernahme des Kölner Versicherers Gerling abgebrochen. Die Deutsche Bank müsse nun als Hauptaktionär mit einem Anteil von 34,5 Prozent an Gerling eine Milliarde Euro zur Rekapitalisierung nachschießen, hieß es im Anschluss aus verhandlungsnahen Kreisen. Die Deutsche-Bank-Aktie legte 2,8 Prozent auf 53,02 Euro zu.

Deutlich zulegen konnte auch die Aktie der Allianz, die mit 9,0 Prozent bei 99,50 Euro im Plus schloss. Der größte deutsche Versicherer hatte bereits am Vortag bekräftigt, im Gegensatz zu vielen europäischen Konkurrenten keine Kapitalerhöhung zu planen.

Nach unten ging es dagegen für Infineon. Der Konzern kündigte an, in den nächsten zwei Quartalen nicht mit einer Erholung des Marktes für Speicherchips zu rechnen. Ein weiterer Stellenabbau sei derzeit aber dennoch nicht geplant, hieß es weiter. Die Aktie fiel 1,8 Prozent auf 7,47 Euro.

Die Deutsche Telekom kauft einen Anteil an dem belgischen Mobilfunkanbieter Ben von TDC für 500 Millionen Euro. Dies kündigte TDC am Nachmittag an. Die Telekom-Aktie legte 2,2 Prozent auf 9,61 Euro zu.

Die Deutsche Post will einen Zeitungsbericht zufolge bis 2007 mindestens eine Milliarde Euro in den Ausbau ihres europäischen Briefgeschäfts investieren. „In den kommenden fünf Jahren wollen wir in sämtlichen europäischen Ländern aktiv sein“, so Post-Chef Klaus Zumwinkel dem Bericht zufolge. Die Aktie stieg 1,1 Prozent auf 9,75 Euro.

Der Berliner Pharmakonzern Schering sieht auf Grund der unsicheren Lage in Lateinamerika Gefahren für das angepeilte Gewinnwachstum in diesem Jahr. Noch sei jedoch nicht nicht von einer Korrektur der Prognosen auszugehen. Dagegen laufe der Absatz der neuen Verhütungsmittel Yasmin und Mirena besser als erwartet, äußerte Finanzvorstand Klaus Pohle in einem Interview mit der Agentur Reuters. Die Aktie legte 2,3 Prozent auf 51,50 Euro zu.

Im MDax hat der Technologiekonzern Jenoptik von zwei Großaufträgen profitiert. Für jeweils zweistellige Millionen-Beträge wird ein Tochter-Unternehmen die Gebäudeverwaltung der Allianz in München und sowie der Sparkasse Bremen übernehmen. Die Aktie verbesserte sich um 11,8 Prozent auf 11,62 Euro.

Quelle: ntv.de

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